Anlässlich des internationalen Tages gegen Rassismus gab es am Ferdinand-Porsche-Gymnasium eine gemeinsame Aktion von Schülern, Lehrern und Eltern. Dabei standen die Themenbereiche Toleranz und Respekt im Mittelpunkt.

Zuffenhausen - Vielfalt statt Einfalt, dieses Motto stand im Mittelpunkt der Aktion zum internationalen Tag gegen Rassismus am Ferdinand-Porsche-Gymnasium. Schüler, Lehrer und Eltern versammelten sich am Dienstagvormittag nach der Großen Pause im Schulhof, um gemeinsam für Respekt und Toleranz einzutreten.

 

22 Prozent seiner Schüler, das erläuterte der kommissarische Leiter des Ferdinand-Porsche-Gymnasiums, Kai Salmen, hätten keinen deutschen Pass. Dazu kämen noch zahlreiche junge Leute mit Migrationshintergrund. Insgesamt seien im Gymnasium 42 Nationalitäten vertreten. „Unsere Schulgemeinschaft hat eine unglaubliche Vielfalt“, sagte Salmen. Sie böte einen großen kulturellen Reichtum, den man als Chance für die Zukunft begreifen müsse. Die Vielfalt würde natürlich auch zu verschiedenen Interessen führen. Deshalb seien Toleranz und Respekt im Umgang miteinender von starker Bedeutung. Jeden Tag gelte es aufs Neue, vernünftig miteinander umzugehen und einen gemeinsamen Nenner zu finden. Salmens Worte wurden von SMV-Sprecherin Sara Sbaih und SMV-Sprecher Sinan Cakar unterstrichen. „Die Multi-Kulti-Gesellschaft bietet viele Vorteile“, sagte Cakar.

Der Aktionstag soll an ein Massaker im Jahr 1960 erinnern

Bereits im Vorfeld hatten sich Schülerinnen und Schüler auf den Aktionstag vorbereitet und unter anderem Filme gedreht, die dann am Dienstag gezeigt wurden. Organisiert wurde die Veranstaltung von der SMV und von Präventionslehrerin Bettina Althoff. Als Geschichtslehrerin ist es ihr ein besonderes Anliegen, bei den Heranwachsenden das Interesse für historische Themen, auch und ganz besonders im Bezug auf die deutsche Vergangenheit, zu wecken. Zudem sollen die jungen Leute nicht nur mit Informationen berieselt werden, sondern sich selbst aktiv beteiligen. Höhepunkt ist dann der alljährliche internationale Tag gegen Rassismus. Der wurde von den Vereinten Nationen am 21. März 1966 ausgerufen, um damit an ein Blutbad zu erinnern, das exakt sechs Jahre zuvor, am 21. März 1960, in Sharpeville in Süd-Afrika stattgefunden hatte. Damals waren bei einer friedlichen Demonstration gegen die Apartheid 69 Menschen umgekommen, viele durch Polizeikugeln. Hunderte Demonstranten wurden teils schwer verletzt. Am 21. März soll nun jedes Jahr aufs Neue unterstrichen werden, dass Widerstand und Kampf gegen den Rassismus eine alltägliche Herausforderung für die Gesellschaft sind.

Seit einigen Jahren beteiligt sich das Porsche-Gymnasium am Aktionstag. Es gibt an der Schule aber auch noch andere Veranstaltungen zum selben Themenbereich: Mädchen und Jungen der Klassenstufe 5 machen einen Spendenlauf, dessen Geld Flüchtlingen in Zuffenhäuser Unterkünften zu Gute kommt. In der Klassenstufe 7 gibt es ein Basketballturnier unter dem Motto „Gib Rassismus einen Korb“. Und Ende März werden im Gymnasium einige Fußballer der Stuttgarter Kickers zu Gast sein, die einen Migrationshintergrund haben und über ihre Erfahrungen berichten.