Der Computerhersteller Apple hat San Francisco eine neue Generation der Macbook-Reihe vorgestellt. Das Display ist extrem scharf – und das Gerät hat einen extrem hohen Preis.

Digital Desk: Jörg Breithut (jbr)

San Francisco - Als der Apple-Marketingchef Phil Schiller das Tuch beiseite zieht und das Macbook Pro der neuen Generation enthüllt, sind die Zuschauer doch noch versöhnt. Mit dem neuen 15-Zoll-Modell der Notebook-Reihe, das Cook bei der Apple-Präsentation im Moscone Center in San Francisco präsentiert hat, haben sich die Gerüchte bestätigt. Apple spendiert nun auch der Notebook-Reihe „Macbook Pro“ einen hochauflösenden Bildschirm, das so genannte Retina-Display. Dieses extrem hochauflösende Display hatte Apple zuletzt beim iPhone 4 und beim neuen iPad eingeführt. Die Pixel auf den Bildschirmen dieser Modelle sind so dicht nebeneinander angebracht, dass das menschliche Auge auf eine bestimmte Entfernung keine Bildpunkte mehr erkennen kann.

 

Das neue Display wird allerdings nicht in alle Macbooks verbaut: nur ein spezielles Modell ist damit ausgerüstet, das Apple als Macbook Pro der neuen Generation bezeichnet. Das Gerät ist mit einem 15,4-Zoll-Display ausgestattet und hat eine Auflösung von 2880 mal 1800 Pixeln, die somit viermal so hoch ist wie bei einem 15-Zoll-Macbook der älteren Generation (1440 mal 900 Pixel). Mit insgesamt 5 Millionen Pixeln ist die Auflösung sogar deutlich höher als bei einem HD-Fernsehgerät. Phil Schiller sagte auf der Präsentation, das Surfvergnügen fühle sich so an, wie in einem Magazin zu blättern. „Es ist der schönste Computer, den wir je gebaut haben.“ Der Haken: bisherige Versionen von Bildbearbeitungs- und Videoprogrammen wie Photoshop und Adobe Premiere sind nicht für die hohe Pixelzahl ausgelegt. Für eine einwandfreie Darstellung benötigen Nutzer eine aktuelle Version.

Das neue Modell hat einen hohen Preis

Das Design des neuen Macbook-Pro-Modells ist an das Macbook Air angelehnt. Das Gerät wiegt knapp über 2 Kilogramm und ist 1,80 Zentimeter dick. Bis zu 16 Gigabyte Speicher lassen sich verbauen. Überraschend ist, dass Apple dem Rechner erstmals einen HDMI-Anschluss spendiert. Bisher ließen sich HD-Geräte wie Fernseher und Beamer nur über einen Adapter an Macbooks anschließen.

Mit dem Display setzt sich Apple klar von der Konkurrenz ab. Flach und dünn sind die Geräte von HP, Dell und Sony zwar auch. Doch ein hochauflösendes Notebook hat bisher kein anderer Hersteller im Sortiment. Diesen technischen Vorsprung lässt sich Apple allerdings auch mit einem hohen Preis bezahlen: Das günstigste Retina-Macbook der neuen Generation mit einem 2,3 GHz Intel i7 Quad-Core-Prozessor und 256-Gigabyte SSD-Festplatte kostet 2279 Euro.

Viele Apple-Nutzer hatten erwartet, dass auch bei den anderen Macbooks die Display-Auflösung verbessert würde. Doch die Macbook Pro- und Macbook-Air-Modelle behalten die bisherige Auflösung. Apple rüstet die Notebooks lediglich ein wenig auf und verbaut wie erwartet die neuen Ivy-Bridge-Prozessoren von Intel. Außerdem sind neben Thunderbolt-Anschlüssen nun auch Eingänge bei den Notebooks vorhanden, die den USB-3-Standard unterstützen.