Am Donnerstag muss Clinton selbst liefern. „Sie läuft Gefahr, nicht die beste Rede des Parteitages zu halten“, unken schon die ersten Kritiker, angesichts des vorangegangen rhetorischen Feuerwerks, nicht zuletzt auch von First Lady Michelle Obama.

 

Wenn das Spektakel von Philadelphia zu Ende ist, muss Clinton wieder ohne die Choreographie eines glitzernden Parteitags zurechtkommen. Klinken putzen in den Rustbelt-Staaten, im Rostgürtel des Mittleren Westens. Dort hat der Niedergang von Metallindustrie und Autobau Zehntausenden den Job gekostet hat. Ebenso muss sie gegen schwieriger gewordene Umfragewerte und den Status der ungeliebten Etablierten kämpfen.

Den Arbeitslosen in ihren heruntergekommen Mobilheimen kommt Donald Trump gar nicht so lächerlich vor, wie er auf der demokratischen Parteitagsbühne gemacht wird. Sie wählen ihn. Viele nicht etwa, weil sie von seinem lautsprecherhaften Getöse überzeugt wären. Vielmehr weil sie einfach das alte, das bekannte, das aus ihrer Sicht gescheiterte Politsystem von Washington nicht mehr wollen. Etwas anderes, etwas Neues soll her. „Unser Land fühlt sich nicht großartig an, für die Millionen von großartigen Leuten, die in Armut und mit Gewalt leben müssen und verzweifelt sind“, twitterte Trump. Clinton wird Überzeugungsarbeit leisten müssen.