Präsidiumsmitglied Karl Starzacher weist Vorwurf des Reformunwillens seiner Organisation zurück. Das wirft der Präsident Markus Meckel dem Verein vor.

Stuttgart - Karl Starzacher, der Vorsitzende des hessischen Landesverbandes im Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge, weist den Vorwurf, der Verein sei reformunwillig, zurück. Der Präsident des Volksbundes, Markus Meckel, hatte dem Präsidium vorgeworfen, sich dem dringend notwendigen Reformprozess zu verweigern. Dabei geht es unter anderem um die Verabschiedung eines Leitbildes, das den Zweiten Weltkrieg als Angriffskrieg beschreibt. „Dieser Reformprozess hat viele Jahre vor der Amtszeit von Herrn Meckel begonnen“, sagt Starzacher. Er sieht den Entwurf, den das Präsidium mit aus seiner Sicht geringfügigen Änderungen nach zweijähriger Diskussion für den Bundesvertretertag im Herbst auf den Weg gebracht habe, als gutes Ergebnis. Eine solche Verortung ist laut Meckel notwendig, um verstärkt öffentliche Gelder vom Bund zu bekommen. Sie sollen das stetig sinkende Spendenaufkommen auffangen.

 

Starzacher sieht Frage der Unternehmenskultur

Starzacher, der dienstälteste der 16 Landesvorsitzenden im Präsidium, sieht jedoch „unterschiedliche Vorstellungen über die Wahrnehmung von Führungsverantwortung in der Leitung des Volksbundes“. Die Satzung bietet offenbar Interpretationsspielraum. Für Starzacher ist klar, dass der Präsident sein Amt ehrenamtlich wahrnehme. Für das operative Geschäft sei die Generalsekretärin Daniela Schily verantwortlich. An diese Unternehmenskultur müssten sich alle halten.

Das Präsidium hatte Meckel zudem einen Fragekatalog vorgelegt, in dem es Auskunft etwa über eine Auslandstelefonrechnung bis hin zu den Reisekosten von Meckels Ehefrau forderte. Die Vorwürfe sieht Starzacher mit der Beantwortung der Fragen als weitgehend ausgeräumt an. Außerdem hatte es geheißen, die Zahl der Kündigungen beim Volksbund sei seit Meckels Amtsantritt gestiegen. Dem sei nicht so, sagt ein Sprecher der Volksbundes.

Meckel hatte auch öffentlich gemacht, dass seine Abwahl geplant sei. Einen Gegenkandidaten gibt es offenbar nicht.