Bis zur Preiserhöhung verlangt die EnBW für ihren Nachtstrom 11,02 Cent pro Kilowattstunde, tagsüber sind es 15,12 Cent. Zieht man davon Steuern, Abgaben und Netzentgelte ab, dürfte nicht mehr allzuviel übrig bleiben. Nach Berechnungen des Kartellamts machen diese Posten zusammen rund die Hälfte des Heizstrom-Endpreises aus - das wären beim EnBW-Nachtstromtarif etwa 5,5 Cent pro Kilowattstunde. Der gleiche Betrag bliebe nach dem Rechenmodell des Kartellamts für Beschaffung, Vertrieb und Gewinnmarge übrig. Allein die Beschaffungskosten können je nach Tageszeit aber schon zwischen vier und sieben Cent liegen.

 

Nach der Preiserhöhung wird für die EnBW mehr hängen bleiben. Betreiber von Wärmepumpen müssen künftig 17,16 Cent pro Kilowattstunde bezahlen, Besitzer von Nachtspeichern 18,81 Cent am Tag und 14,71 Cent in der Nacht. Auch die Grundgebühr steigt von bislang fünf Euro auf 10,10 Euro im Monat bei den Nachtspeichern und 7,88 Euro im Monat bei Wärmepumpen. "Das ist schon ein ordentlicher Griff ins Portemonnaie", kritisiert Thorsten Kasper vom Bundesverband der Verbraucherzentralen. Leider könne man wenig dagegen tun.

Heizstromtarife im Internet veröffentlichen

Das Kartellamt hat die Energieversorger nach der Untersuchung im vergangenen Herbst unter anderem aufgefordert, ihre Heizstromtarife im Internet zu veröffentlichen, um mehr Transparenz zu erreichen. Damals standen mehrere Anbieter unter dem Verdacht des Preisdumpings, während andere nach Ansicht der Behörde zu hohe Preise für Heizstrom verlangt hatten. Diese Unternehmen - die EnBW gehörte nicht dazu - mussten ihre Kunden entschädigen.

Die Karlsruher haben ihre Preise nun zum ersten Mal seit drei Jahren erhöht und ernten dafür sogar grundsätzlich Verständnis. "Dass irgendwann einmal eine Preiserhöhung ins Haus stehen würde ist ja in Ordnung", sagt der EnBW-Kunde Wolfgang Rastätter. "So drastisch hätte das trotzdem nicht sein müssen." Ihn ärgert vor allem, dass er kaum eine Möglichkeit hat, der EnBW auszuweichen. Das Bundeskartellamt stellte in seiner Studie fest, dass die Anbieter von Heizstrom in ihren Versorgungsgebieten "praktisch ohne Wettbewerber" sind und "in der Regel Marktanteile zwischen 99 und 100 Prozent ausweisen".

250.000 von Preiserhöhungen betroffen

Etwa 250.000 Kunden in Baden-Württemberg sind nach Angaben der EnBW von den aktuellen Preiserhöhungen beim Wärmestrom betroffen. Ein Teil davon beziehe den Strom für den Betrieb von Wärmepumpen, die übrigen nutzten ihn für ihre Nachtspeicheröfen, erklärt Unternehmenssprecher. Keinesfalls biete die EnBW ihren Strom zu Preisen an, die die Kosten nicht decken würden, stellt er klar. "Dieses Segment ist selbstverständlich eines, das wirtschaftlich sein soll." Doch ein Blick auf die konkreten Wärmestromtarife lässt Zweifel aufkommen, ob das bislang der Fall war.

Auch die Grundgebühr steigt

Bis zur Preiserhöhung verlangt die EnBW für ihren Nachtstrom 11,02 Cent pro Kilowattstunde, tagsüber sind es 15,12 Cent. Zieht man davon Steuern, Abgaben und Netzentgelte ab, dürfte nicht mehr allzuviel übrig bleiben. Nach Berechnungen des Kartellamts machen diese Posten zusammen rund die Hälfte des Heizstrom-Endpreises aus - das wären beim EnBW-Nachtstromtarif etwa 5,5 Cent pro Kilowattstunde. Der gleiche Betrag bliebe nach dem Rechenmodell des Kartellamts für Beschaffung, Vertrieb und Gewinnmarge übrig. Allein die Beschaffungskosten können je nach Tageszeit aber schon zwischen vier und sieben Cent liegen.

Nach der Preiserhöhung wird für die EnBW mehr hängen bleiben. Betreiber von Wärmepumpen müssen künftig 17,16 Cent pro Kilowattstunde bezahlen, Besitzer von Nachtspeichern 18,81 Cent am Tag und 14,71 Cent in der Nacht. Auch die Grundgebühr steigt von bislang fünf Euro auf 10,10 Euro im Monat bei den Nachtspeichern und 7,88 Euro im Monat bei Wärmepumpen. "Das ist schon ein ordentlicher Griff ins Portemonnaie", kritisiert Thorsten Kasper vom Bundesverband der Verbraucherzentralen. Leider könne man wenig dagegen tun.

Heizstromtarife im Internet veröffentlichen

Das Kartellamt hat die Energieversorger nach der Untersuchung im vergangenen Herbst unter anderem aufgefordert, ihre Heizstromtarife im Internet zu veröffentlichen, um mehr Transparenz zu erreichen. Damals standen mehrere Anbieter unter dem Verdacht des Preisdumpings, während andere nach Ansicht der Behörde zu hohe Preise für Heizstrom verlangt hatten. Diese Unternehmen - die EnBW gehörte nicht dazu - mussten ihre Kunden entschädigen.

Die Karlsruher haben ihre Preise nun zum ersten Mal seit drei Jahren erhöht und ernten dafür sogar grundsätzlich Verständnis. "Dass irgendwann einmal eine Preiserhöhung ins Haus stehen würde ist ja in Ordnung", sagt der EnBW-Kunde Wolfgang Rastätter. "So drastisch hätte das trotzdem nicht sein müssen." Ihn ärgert vor allem, dass er kaum eine Möglichkeit hat, der EnBW auszuweichen. Das Bundeskartellamt stellte in seiner Studie fest, dass die Anbieter von Heizstrom in ihren Versorgungsgebieten "praktisch ohne Wettbewerber" sind und "in der Regel Marktanteile zwischen 99 und 100 Prozent ausweisen".

Inzwischen habe sich die Situation etwas verbessert, sagt die Sprecherin des Kartellamts. Tatsächlich bieten etwa der Kieler Versorger EnQU, das Unternehmen Evita Energie aus Stuttgart und die Naturenergie Grenzach-Wylen mittlerweile bundesweit Wärmestromtarife an und beliefern somit auch viele Verbraucher im EnBW-Netzgebiet. Preislich dürften sie mit dem Versorger aus Karlsruhe allerdings nicht immer mithalten können (siehe Tabelle). Die Zahl der EnBW-Konkurrenten dürfte künftig kaum größer werden, mutmaßte schon das Kartellamt im vergangenen Herbst. Denn der Markt werde schrumpfen. "Nachtspeicheröfen sind politisch nicht mehr gewollt", sagt Thorsten Kasper vom Bundesverband der Verbraucherzentralen. Die Energieeinsparverordnung 2009 sieht vor, dass die Geräte bis Ende 2019 schrittweise vom Netz gehen.