Die Duale Hochschule Baden-Württemberg steckt in großen Schwierigkeiten. Die Landespolitik muss sich endlich den Problemen stellen, kommentiert Andreas Müller.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Seit Anfang Februar hat die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) zwar einen neuen Präsidenten, aber die Probleme sind die alten. Immer deutlicher wird, in welch schwieriger Verfassung Arnold van Zyl die Vorzeigeinstitution übernommen hat. Mehr und mehr zeigen sich das Ausmaß der Finanzkrise und die Folgen des dadurch bedingten strikten Sparkurses. Nicht nur am besonders betroffenen Standort Mannheim, sondern landauf, landab sind Studierende, Mitarbeiter und Professoren in Sorge um die Qualität der DHBW – und das zu Recht.

 

Nur Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, der Aufsichtsrat und das Präsidium spielen den Ernst der Lage nach wie vor herunter. Dabei dürfte auch ihnen längst dämmern, dass Bauers hochgelobter Hochschulpakt nicht die Lösung, sondern mit die Ursache der Finanzprobleme ist. Er hat die seit Jahren bestehenden, durch den Wachstumskurs überdeckten Engpässe nicht behoben, sondern eher zementiert. Kurz vor der Landtagswahl fällt dieses Eingeständnis den Akteuren offenbar schwer, zumal diverse politische Ambitionen im Spiel sind. Doch die Duale Hochschule ist für Baden-Württemberg zu wichtig, als dass riskiert werden dürfte, sie dauerhaft zu beschädigen. Spätestens nach dem Wahltag, in gut zwei Wochen, muss die Zeit des Wegduckens vorbei sein.