Andreas Renschler lobte bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als Produktionschef das Werk Sindelfingen und die dort arbeitenden Menschen in höchsten Tönen. Der gebürtige Stuttgarter, der bis April die Lastwagensparte geleitet hat, bezeichnete es als Privileg, wieder in Sindelfingen zu sein, wo er vor 25 Jahren nach dem Studium seine ersten Schritte im Konzern machte. „Ich bin stolz darauf, Teil dieser Truppe zu sein“, sagte er mit Blick auf die 22 000 Beschäftigten am Standort.

 

So viel Lob für das Werk ist keine Selbstverständlichkeit. So wird es immer wieder als Beispiel herangezogen, wenn es gilt, über hohe Lohnkosten und Sonderfaktoren wie die sogenannte Steinkühler-Pause für die Werker zu klagen. Vor wenigen Jahren hat Sindelfingen den Kampf um die C-Klasse-Produktion verloren; die Fertigung läuft 2014 aus und wird nach Bremen und in die USA verlagert. Und im Herbst 2012 stritten Management und Betriebsrat lautstark über Arbeitszeiten und Produktionsplanung; Hauptthema: die Kosten.

In Wörth gibt es nur einen Fototermin

Angezettelt haben soll diesen Konflikt Renschlers Vorgänger als Produktionschef, Wolfgang Bernhard. Im April haben die beiden ihre Jobs getauscht, weil die Arbeitnehmervertreter Bernhard, dem sie einen rüden Stil vorwarfen, nicht mehr als Mercedes-Produktionschef akzeptieren mochten. In der vergangenen Woche hatte auch Bernhard seinen ersten Auftritt, jedoch einen völlig anderen als Renschler.

In Wörth präsentierte er den Produktionsstart des neuen Lastwagens Arocs, was gewiss weniger glamourös ist als das gleiche Ereignis im Fall der S-Klasse. Eine Pressekonferenz fand nicht statt, lediglich einen Fototermin gebe es, dämpfte die Pressestelle schon im Vorfeld die Erwartungen. Erst in den nächsten Wochen, so heißt es, werde sich Bernhard äußern.

Die C-Klasse verloren, die S-Klasse behalten

Andreas Renschler lobte bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als Produktionschef das Werk Sindelfingen und die dort arbeitenden Menschen in höchsten Tönen. Der gebürtige Stuttgarter, der bis April die Lastwagensparte geleitet hat, bezeichnete es als Privileg, wieder in Sindelfingen zu sein, wo er vor 25 Jahren nach dem Studium seine ersten Schritte im Konzern machte. „Ich bin stolz darauf, Teil dieser Truppe zu sein“, sagte er mit Blick auf die 22 000 Beschäftigten am Standort.

So viel Lob für das Werk ist keine Selbstverständlichkeit. So wird es immer wieder als Beispiel herangezogen, wenn es gilt, über hohe Lohnkosten und Sonderfaktoren wie die sogenannte Steinkühler-Pause für die Werker zu klagen. Vor wenigen Jahren hat Sindelfingen den Kampf um die C-Klasse-Produktion verloren; die Fertigung läuft 2014 aus und wird nach Bremen und in die USA verlagert. Und im Herbst 2012 stritten Management und Betriebsrat lautstark über Arbeitszeiten und Produktionsplanung; Hauptthema: die Kosten.

In Wörth gibt es nur einen Fototermin

Angezettelt haben soll diesen Konflikt Renschlers Vorgänger als Produktionschef, Wolfgang Bernhard. Im April haben die beiden ihre Jobs getauscht, weil die Arbeitnehmervertreter Bernhard, dem sie einen rüden Stil vorwarfen, nicht mehr als Mercedes-Produktionschef akzeptieren mochten. In der vergangenen Woche hatte auch Bernhard seinen ersten Auftritt, jedoch einen völlig anderen als Renschler.

In Wörth präsentierte er den Produktionsstart des neuen Lastwagens Arocs, was gewiss weniger glamourös ist als das gleiche Ereignis im Fall der S-Klasse. Eine Pressekonferenz fand nicht statt, lediglich einen Fototermin gebe es, dämpfte die Pressestelle schon im Vorfeld die Erwartungen. Erst in den nächsten Wochen, so heißt es, werde sich Bernhard äußern.

„Wir arbeiten nicht gegen den Betriebsrat“

Renschler hingegen präsentierte sich im Glanz der neuen S-Klasse und konnte dank der Unterstützung von Zetsche und Reiss auch knifflige Fragen meistern. Der 55-Jährige mochte sich nicht von seinem Vorgänger absetzen, sondern verwies vielmehr auf dessen Verdienste. So wurde die Fertigungszeit für ein Auto von einst 60 auf 40 Stunden gesenkt; nächstes Ziel sind 30 Stunden. Trotz des Lobs für den Standort ließ Renschler keinen Zweifel daran, dass die Profitabilität verbessert werden muss. „Sindelfingen hat den Anspruch und das Potenzial, einer der effizientesten Standorte zu werden“, sagte er. Und: „Dabei arbeiten wir nicht gegen den Betriebsrat, und der Betriebsrat arbeitet nicht gegen uns.“ Nach Angaben von Werkleiter Reiss wurde die Produktivität in der Montage der S-Klasse gegenüber dem Vorgängermodell bereits um zehn bis 20 Prozent gesteigert. „Insgesamt haben wir die Kosten für das Fahrzeug deutlich senken können“, ergänzte Zetsche. In der Montage sieht das Management offenbar noch Reserven, denn in Presswerk, Rohbau und Lackiererei gilt das Werk aus der Sicht von Reiss branchenweit als Vorbild. Betriebsratschef Erich Klemm hob in einer Stellungnahme den Sindelfinger Standortvorteil hervor: die enge Verzahnung von Entwicklung, Produktionsplanung und Produktion vor Ort. Reiss bezeichnete das Werk als Standort mit glänzenden Perspektiven, das überhaupt keine Beschäftigungsprobleme habe.