Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Die Kosten für den Nahverkehr in der Region Stuttgart sind seit 2003 um rund 100 Millionen Euro auf derzeit mehr als 600 Millionen Euro gestiegen. Dennoch hat sich der Kostendeckungsgrad, wenn auch nur leicht, zuletzt auf 58,9 Prozent erhöht, was mit der guten Wirtschaftslage und mit der jährlichen Erhöhung der Fahrpreise zu erklären ist. Der Rest wird aus öffentlichen Kassen zugeschossen. In seinem Bericht erklärt der VRS nun detailliert, dass es fast unmöglich sei, den Zuschuss von Staats wegen zu verringern. So brächten neue Strecken oder ein dichterer Fahrtakt nicht mehr Geld in die Kassen, da der Aufwand meist höher liege als der Ertrag. Höhere Tarifsteigerungen seien nicht denkbar, weil sonst die Gefahr bestehe, dass Fahrgäste aufs Auto umsatteln. Alle Fraktionen im Verkehrsausschuss betonten am Mittwoch, dass der ÖPNV bezahlbar bleiben müsse.

 

Und die Kosten zu senken, bringe der Öffentlichkeit auch wenig, weil der Vertrag mit der Deutschen Bahn, die den gewichtigen S-Bahn-Verkehr abwickelt, besonders ist: sie erhält vom VRS einen festen Betrag – wenn die Bahn die Kosten senken würde, erhöhte sich nur der Gewinn der Bahn. Umgekehrt bleibt die Bahn aber auch auf Mehrkosten sitzen.

Verkehrsdirektor Jürgen Wurmthaler rechnet deshalb eher damit, dass der Deckungsgrad wieder sinkt. Da es immer weniger Schüler gebe, gingen die Einnahmen vor allem im Busverkehr schon jetzt um jährlich fast ein Million Euro zurück. Bernhard Maier (Freie Wähler) befürchtet zudem, dass die Bundeszuschüsse bald gekürzt werden. „Eine steigende Belastung der Region ist nicht auszuschließen“, resümierte Wurmthaler.