Alexander Reil, Chef der MHP Riesen Ludwigsburg, sieht die Basketball-Champions League kritisch.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Ludwigsburg - In der Champions League läuft es für die Ludwigsburg besser als in der Basketball-Bundesliga. An diesem Dienstag (20 Uhr) kommt es in der ausverkauften MHP-Arena zum Top-Spiel gegen Tabellenführer Besiktas Istanbul.

 
Herr Reil, Ludwigsburg trifft als aktueller Gruppenzweiter auf Spitzenreiter Istanbul. Hätten Sie das vor dem Start des Wettbewerbs erwartet?
Bei Istanbul auf jeden Fall – bei uns vielleicht nicht.
Woran liegt’s?
Schwer zu sagen. Wir haben in der Champions League bisher insgesamt sehr ordentliche Spiele abgeliefert. Vielleicht auch deshalb, weil wir da lockerer und freier auftreten können als in der Liga, wo wir mehr zu verlieren haben. Das könnte ein Grund sein.
Gegenfrage: leidet die Liga unter der Champions League?
Diese Argumentation lasse ich nicht gelten, nur weil wir mehr Spiele haben. Die sportlich Verantwortlichen wollten international spielen, dann muss man auch damit umgehen können.
Aber die Bundesliga hat Vorrang?
Auf jeden Fall, deshalb müssen wir da auch nachlegen. Wir haben am Samstag – sicher gegen die Mannschaft der Stunde und zudem auswärts – in Bayreuth verloren, aber das auch sehr deutlich. Da müssen wir uns schon erheblich steigern, wenn wir unser Ziel erreichen wollen, das da lautet unter die ersten acht zu kommen.
Und haben Sie deshalb mit Drew Crawford überraschend auch noch mal eine Nachverpflichtung getätigt?
Natürlich hat das damit zu tun, weil wir gesagt haben, wir müssen nochmal Qualität in die Mannschaft reinbringen. Jetzt hoffen wir, dass das auch der Fall sein wird.
Was wäre Ihnen in der Champions League denn lieber: Gruppenerster oder einer der drei besten Zweiten zu werden, um sich direkt fürs Achtelfinale zu qualifizieren. Oder die Plätze danach, um ein zusätzliches Heimspiel zu haben?
So kalkulieren wir nicht. Wir spielen, weil wir die Spiele gewinnen wollen – und dann schauen wir, was am Ende rauskommt. Außerdem liegen noch eine Menge Spiele vor uns.