Zwar hat der 1937 in Kalifornien geborene Redford trotz seines Status als Superstar immer Distanz zum Hollywoodbetrieb und dessen Klatsch- und Tratschgeschichten gehalten, andererseits hat er sich schon früh öffentlich und politisch engagiert. Für die Ökologiebewegung, für die amerikanischen Ureinwohner, für die Rechte von Schwulen und Lesben, für die Wahl Barack Obamas, auch wenn er dem Präsidenten vorhält, den Worten nicht genügend Taten folgen zu lassen.

 

Und Redford, der als junger Mann Malerei studiert und auch längere Zeit in Frankreich, Italien und Spanien gelebt hat, kann und tut noch viel mehr. Er spielt ja nicht nur in Filmen, er inszeniert auch welche, zum Beispiel das Drama „Eine ganz normale Familie“, für das er 1981 einen Oscar erhält, oder die exzellente „Quiz Show“ (1994), die einem großen US-Medienskandal nachspürt. Zudem bietet er mit seinem längst legendären Sundance-Festival dem Independent-Film ein Forum, da kämen, so hat er mal in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung gesagt, „Kunst, Natur, Kultur und Handel zusammen“.

So einfach und selbstverständlich wirkt alles bei ihm, so elegant und mühelos. „In gewisser Weise war er wie das Land, in dem er lebte. Alles fiel ihm einfach zu leicht, aber immerhin wusste er das“, so heißt es im schon erwähnten Film „Cherie Bitter“. Aber nun ist Robert Redford 76, und in „All is lost“ spürt man auch ihm die Anstrengung eines Kampfes gegen den Tod an, obwohl er ihn sehr beharrlich, sehr rational, sehr methodisch führt. Die Geschichte erinnert an Jack Londons Erzählung „Das Feuer im Schnee“, in dem ein Goldsucher in arktischer Kälte alles versucht, um zu überleben, und sich zuletzt die Aufgabe stellt, „dem Tod mit Würde zu begegnen“. Oder an das Herumirren eines abgestürzten Piloten in den Anden, von dem Antoine de Saint Exupéry in „Wind, Sand und Sterne“ berichtet, und an den Satz daraus: „Kein Tier hätte es fertig gebracht.“

Er wagt alles – und er gewinnt alles

Vor allem aber ist Robert Redford hier ein Hemingway-Held, für den ein Diktum aus „Der alte Mann und das Meer“ zutrifft: „Ein Mann kann vernichtet, aber nicht besiegt werden.“ Auch „unser Mann“ auf seinem sinkenden Boot lässt sich ja nicht davon abhalten, bis zum Ende er selbst zu sein. Er rasiert sich sogar noch, zeigt also in jeder Lage das, was Hemingway „grace under pressure“ genannt hat, was etwa so viel heißt wie: Anmut, Grazie, Haltung oder Stil bewahren, auch unter schwierigsten Umständen. So wie Hemingway schildert „All is lost“ präzise und quasi in Echtzeit Details, und es ist gerade dieser Minimalismus des Physischen, der die Emotion hervortreibt und der die Geschichte so offen macht für die Metaphysik und auch für eine Vision, die an das Ende von „Schnee auf dem Kilimandscharo“ erinnert.

Zwar hat der 1937 in Kalifornien geborene Redford trotz seines Status als Superstar immer Distanz zum Hollywoodbetrieb und dessen Klatsch- und Tratschgeschichten gehalten, andererseits hat er sich schon früh öffentlich und politisch engagiert. Für die Ökologiebewegung, für die amerikanischen Ureinwohner, für die Rechte von Schwulen und Lesben, für die Wahl Barack Obamas, auch wenn er dem Präsidenten vorhält, den Worten nicht genügend Taten folgen zu lassen.

Und Redford, der als junger Mann Malerei studiert und auch längere Zeit in Frankreich, Italien und Spanien gelebt hat, kann und tut noch viel mehr. Er spielt ja nicht nur in Filmen, er inszeniert auch welche, zum Beispiel das Drama „Eine ganz normale Familie“, für das er 1981 einen Oscar erhält, oder die exzellente „Quiz Show“ (1994), die einem großen US-Medienskandal nachspürt. Zudem bietet er mit seinem längst legendären Sundance-Festival dem Independent-Film ein Forum, da kämen, so hat er mal in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung gesagt, „Kunst, Natur, Kultur und Handel zusammen“.

So einfach und selbstverständlich wirkt alles bei ihm, so elegant und mühelos. „In gewisser Weise war er wie das Land, in dem er lebte. Alles fiel ihm einfach zu leicht, aber immerhin wusste er das“, so heißt es im schon erwähnten Film „Cherie Bitter“. Aber nun ist Robert Redford 76, und in „All is lost“ spürt man auch ihm die Anstrengung eines Kampfes gegen den Tod an, obwohl er ihn sehr beharrlich, sehr rational, sehr methodisch führt. Die Geschichte erinnert an Jack Londons Erzählung „Das Feuer im Schnee“, in dem ein Goldsucher in arktischer Kälte alles versucht, um zu überleben, und sich zuletzt die Aufgabe stellt, „dem Tod mit Würde zu begegnen“. Oder an das Herumirren eines abgestürzten Piloten in den Anden, von dem Antoine de Saint Exupéry in „Wind, Sand und Sterne“ berichtet, und an den Satz daraus: „Kein Tier hätte es fertig gebracht.“

Er wagt alles – und er gewinnt alles

Vor allem aber ist Robert Redford hier ein Hemingway-Held, für den ein Diktum aus „Der alte Mann und das Meer“ zutrifft: „Ein Mann kann vernichtet, aber nicht besiegt werden.“ Auch „unser Mann“ auf seinem sinkenden Boot lässt sich ja nicht davon abhalten, bis zum Ende er selbst zu sein. Er rasiert sich sogar noch, zeigt also in jeder Lage das, was Hemingway „grace under pressure“ genannt hat, was etwa so viel heißt wie: Anmut, Grazie, Haltung oder Stil bewahren, auch unter schwierigsten Umständen. So wie Hemingway schildert „All is lost“ präzise und quasi in Echtzeit Details, und es ist gerade dieser Minimalismus des Physischen, der die Emotion hervortreibt und der die Geschichte so offen macht für die Metaphysik und auch für eine Vision, die an das Ende von „Schnee auf dem Kilimandscharo“ erinnert.

„Ich habe es versucht. Wahrhaftig zu sein, stark zu sein, gütig zu sein, zu lieben, es richtig zu machen“, sagt unser Mann in dem Film „All is lost“, der auch eine radikale Abkehr vom hochgedopten Blockbuster-Kino darstellt. Aber er habe versagt, sagt der Held, und er müsse sich entschuldigen. Robert Redford aber hat mit diesem Film, in dem er statt einer auftrumpfenden Ein-Mann-Show die grandiose Beherrschung seines Handwerks zeigt, alles gewagt und alles gewonnen.

Den Oscar für sein Lebenswerk hat er schon 2002 erhalten, eigentlich wäre nun sein erster als Darsteller fällig. Aber Robert Redford ist sein eigenes Gestirn, er braucht diesen Preis zur Ruhmvermehrung wahrscheinlich weniger als dieser Preis ihn.

Redfords liebste Partner

Bei seinem ersten großen Kinoerfolg „Butch Cassidy and the Sundance Kid“ (1969) spielt Robert Redford an der Seite seines Freundes Paul Newman den wortkargen „Sundance Kid“, nach dem er später sein Filmfestival benannt hat. Der Regisseur George Roy Hill hat sein glamouröses Duo 1973 noch einmal für den nostalgischen Trickbetrüger-Film „Der Clou“ zusammengebracht – ebenfalls mit überwältigendem Erfolg.

Der 2008 gestorbene Regisseur Sydney Pollack, der zu Hollywoods Liberalen zählte, hat das Leinwand-Image des Stars mitgeprägt. Siebenmal spielte Redford in seinen Filmen die Hauptrolle, unter anderem in „Jeremiah Johnson“, „Cherie Bitter“, „Die drei Tage des Condor“ und „Jenseits von Afrika“.

Seit 1996 ist Robert Redford mit der deutschen Malerin Sibylle Szaggars zusammen. 2009 haben sie in Hamburg geheiratet.