Am Mittwoch zeigte Samsung mit dem Galaxy Round das erste Smartphone mit einem gewölbtem Bildschirm. Das Gerätedesign hebt sich deutlich von bisherigen Modellen ab. Der praktische Nutzen bleibt indes fraglich.

Stuttgart - Smartphones in ihrer derzeitigen Form kennt jeder. In puncto Design unterscheiden sie sich nur in wenigen Punkten voneinander: mal sind die Kanten rund, mal eckig. Mal gibt es ein Modell nur in einer Farbe, mal in fünf verschiedenen – wie es beim neuen iPhone 5c der Fall ist. Am Mittwoch präsentierte Samsung mit dem Android-Smartphone Galaxy Round ein völlig neues Gerätedesign mit gewölbtem Display.

 

Schon seit längerem war bekannt, dass die beiden südkoreanischen Unternehmen LG und Samsung an neuen Smartphones mit gebogenen („curved“) Bildschirmen arbeiten. Während die Präsentation des ersten Modells von LG („G Flex“) im November erwartet wird, legt Samsung mit dem Galaxy Round nun schon mal vor.

Die Technik heißt OLED

Möglich wird das „curved display“ bei Smartphones durch die noch relativ neue, auf organischen Leuchtdioden basierende, OLED-Technik, die auch schon in einigen Fernsehern Verwendung findet. Ansonsten unterscheidet sich das Galaxy Round aus technischer Sicht kaum vom bereits auf der Internationalen Funkausstellung vorgestellten Galaxy Note 3: Die Bildschirmgröße beläuft sich auf 5,7 Zoll (1920 x 1080 Bildpunkte), die Kamera verfügt über einen 13-Megapixel-Bildsensor.

Eine der wichtigsten Fragen, die sich nach der Veröffentlichung des ersten Smartphones mit gebogenem Display aufdrängt, bleibt die nach dem Nutzen des „curved“ Designs. Die Wölbung soll dem Nutzer unter anderem einen leicht räumlicheren Seheindruck vermitteln und außerdem die Farben etwas intensiver darstellen. Möglich wird das dadurch, dass der Betrachtungswinkel auf jedem Bildpunkt des Displays für den Betrachter nahezu konstant bleibt.

Tatsächlicher Nutzen hält sich in Grenzen

Um die Vorteile des neuen Formfaktors zu demonstrieren, hat Samsung im Galaxy Round auch eine Software-Funktion integriert, die bei einem herkömmlichen Bildschirm so nicht möglich wäre: Man berührt eine Seite des Smartphones, so dass sich das Gerät dem Nutzer leicht entgegenneigt und erweckt das Gerät so aus dem Stand-by-Modus. Ob das für den Endanwender ein tatsächlicher Mehrwert ist, bleibt dahingestellt.

Letztendlich geht es beim Samsung Galaxy Round darum, der Welt zu zeigen, was technisch möglich ist. Der südkoreanische Konzern demonstriert, dass die in der Produktion noch vergleichsweise teure, dafür aber zukunftsträchtige OLED-Technik, nun reif für den Massenmarkt ist. Dadurch werden völlig neue Geräteformen möglich, die vor allem für gerade erst entstehende Bereiche, etwa das Smartwatch-Segment, von großer Bedeutung sind.