Von „Mad Men“ über „Orange Is The New Black“ bis „Navy CIS“: Die Schauspielerin Nina Rausch stammt aus Ingersheim, lebt in Los Angels und ist Dauergast in US-Qualitätsserien. An diesem Mittwoch ist sie in „Grey’s Anatomy“ zu sehen.

Freizeit & Unterhaltung : Gunther Reinhardt (gun)

Ingersheim - Sie war ein Kindermädchen in „Mad Men“, Deutschlehrerin in „Awkward“, die Geliebte einer Inhaftierten in „Orange Is The New Black“: Jetzt ist Nina Rausch aus Ingersheim (Kreis Ludwigsburg) in „Grey’s Anatomy“ zu sehen.

 
Frau Rausch, Sie spielen in der aktuellen Episode der Krankenhaus-Serie „Grey’s Anatomy“ eine verliebte Patentin und liegen nur im Bett. Klingt nach einem ziemlich coolen Job. War er das?

Mir ist tatsächlich erst gegen Ende der Dreharbeiten aufgefallen, dass ich die ganze Zeit im Bett verbracht habe – was übrigens seine eigenen Herausforderungen mit sich bringt. Es war für mich ein unglaubliches Erlebnis und eine große Ehre, in Shonda Rhimes’ legendärer Serie mitspielen zu dürfen. Alle meine Szenen hatte ich mit Ellen Pompeo und Jerrika Hinton, zwei der Stars aus „Grey’s Anatomy“. Daran, dass sie mich nicht wie einen Gast, sondern wie eine Kollegin behandelt haben, habe ich gemerkt, wie weit ich in meiner Karriere inzwischen gekommen bin. Es wäre übrigens fast nicht zu dem Auftritt gekommen, da sich die Drehzeiten mit der Arbeit an meinem Film „Crossing Fences“ überschnitten haben. Da mir mein eigenes Projekt wichtig war, wollte ich eigentlich schon absagen. Mein Agent hat mir aber klar gemacht, dass die Rolle zu groß und zu wichtig ist, um sie nicht anzunehmen. Die Produzenten von „Grey’s Anatomy“ haben mir schließlich sogar zwei Tage frei gegeben, sodass ich beides machen konnte.

In der Episode, die am 23. November bei Pro Sieben ausgestrahlt wird, spielen Sie Sheila Davis, die wegen eines Tumors operiert werden muss.

Ja, aber der Tumor ist eigentlich harmlos. Teil der Geschichte ist, dass ich meinem Freund, den ich nur über das Internet kenne, weisgemacht habe, dass der Tumor sehr gefährlich ist und dass ich sterben könnte. Er kommt deshalb besorgt ins Krankenhaus – und wir sehen uns zum ersten Mal.

Was dann passiert, verraten wir lieber nicht. Sprechen wir stattdessen über Ihre Karriere: Sie sind inzwischen Dauergast im US-Fernsehen. In wie vielen Serien haben Sie schon mitgespielt?

Ich habe jetzt im Sommer meine zehnte Serie gedreht. Zehn Serien in acht Jahren – das ist nicht schlecht, oder? Bei „Grey’s Anatomy“ und „Navy CIS“ hat es mir besonders gut gefallen. Und die besten Rollen hatte ich wohl in „Orange Is The New Black“ und „Mad Men“.

Und wann bekommen wir Sie nach „Grey’s Anatomy“ wieder zu sehen?

Die „Navy CIS“-Folge, in der ich mitspiele, ist gerade erst in den USA ausgestrahlt worden und wird wohl in ein paar Wochen in Deutschland zu sehen sein (am 19. Dezember unter dem Titel „Sturz vom Dach“, Anmerkung der Redaktion). Außerdem ist mein eigener Film „Crossing Fences“ fertig – und wir peilen Filmfestivals an. Wir hoffen, dass dieser uns nach Deutschland – eventuell zur Berlinale – bringt.

In Deutschland werden Serien ja synchronisiert. Mögen Sie Ihre deutsche Synchronstimme?

Ich habe noch nicht meine eigene persönliche Synchronstimme und werde immer wieder von anderen synchronisiert. Bei „Orange Is The New Black“ war mir meine deutsche Stimme zum Beispiel etwas zu weich und schüchtern. Ich hoffe, dass ich bald in meinen Vertrag einbauen kann, dass ich mich selbst synchronisieren darf. Spätestens, wenn ich meine eigene Serie habe.

Grey’s Anatomy, Mittwoch , 23. November, 20.15 Uhr, Pro Sieben