Modell
Dass es auch einer Großstadt wie Frankfurt am Main möglich ist, sich aus erneuerbaren Energien der Region zu versorgen, hat das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) im Computermodell gezeigt: Die Stadt braucht dafür jedoch die Unterstützung des Umlands, aus dem etwa die Hälfte der Energie kommt.

 

Sinn
Ob es sinnvoll für Frankfurt wäre, sich allein auf die Energiequellen der Region zu verlassen, ist eine Frage der Optimierung. Wollte sich die Stadt im Extremfall komplett vom Netz abkoppeln, bräuchte sie Stromspeicher mit einer Kapazität von neun Gigawattstunden. Das wäre teuer und aus der Sicht des Fraunhofer-Forschers Gerhard Stryi-Hipp nicht sinnvoll: „Die entscheidende Frage ist: Lässt man zu, dass in begrenztem Umfang Strom importiert wird.“

Variante
Die günstigste Variante in seinem Modell verzichtet ganz auf neue Stromspeicher, benötigt allerdings 30 Prozent Importstrom. Das birgt ein Risiko: Niemand kann vorhersagen, wie sich die Strompreise entwickeln. Die Großstadt könnte abhängig von eventuell teurem Importstrom werden. Sie wäre auch weit von dem Ziel einer regionalen Versorgung entfernt.

Kompromiss
Stryi-Hipp schlägt deshalb einen Kompromiss vor: Das aus seiner Sicht optimale Modell geht von einem Import von durchschnittlich zehn Prozent Strom und Stromspeichern mit zwei Gigawattstunden aus. Damit ließe sich Frankfurt zu jeder Stunde im Jahr zu akzeptablen Kosten sicher und vollständig mit erneuerbaren Energien versorgen.