Für die schönsten Anlaufstellen bei Sonnenschein gibt es neue Pächter oder neue Pläne. Das Café Wies’n in Sindelfingen soll renoviert werden und das Bergcafe Reusten wieder eröffnen.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Gastronomie - Marion Caviezels Wunsch ist endlich in Erfüllung gegangen: schönes Wetter am Wochenende – und ein eigenes Café. Mit ihrem Ehemann Patrik Caviezel hat sie am 1. Mai die Bewirtung des Waldspielplatzes in Gärtringen-Rohrau übernommen. Auch im Herrenberger Schlosskeller (Kreis Böblingen) sorgen die Geschwister Dieter und Andrea Illmann wieder für gute Aussichten über das Gäu mit regelmäßigen Öffnungszeiten. Und das legendäre Bergcafé Reusten steht vor seiner Wiedereröffnung. Tübinger Studenten und Professoren können von September an in das Ausflugslokal gleich hinter der Kreisgrenze pilgern. Und das Café Wiesn im Sindelfinger Sommerhofenpark soll bis zur nächsten Saison herausgeputzt werden. Nur in der Weilemer Hütte bleibt alles beim Alten – seit mehr als 20 Jahren.

 

Mit viel Spaß bei der neuen Aufgabe

„Die Rohrauer freuen sich total, dass wieder offen ist“, sagt Marion Caviezel über die Waldschenke. Ein Jahr lang stand die Holzbude leer, in der es weder Strom noch Wasser gibt. Die Kommune wollte sie zunächst verkaufen, hat sich dann aber für die Verpachtung entschieden. Patrik Caviezel ist Koch, arbeitet hauptberuflich für ein Catering-Unternehmen in Stuttgart. Mittwochs und am Wochenende sowie an Feiertagen brutzelt der 45-Jährige nun Grillwürste am Spielplatz, bietet zuweilen auch Spezialitäten wie Pulled Pork an und seine Ehefrau steuert Kuchen und Muffins bei. „Es macht total Spaß“, schwärmt die 36-Jährige von ihrer neuen Aufgabe.

Als „Highlight im Sommerhofenpark“ hat Bernd Vöhringer das Sindelfinger Café Wiesn bezeichnet. Doch das Gebäude, Baujahr 1962, ist marode. Nach Ansicht des Oberbürgermeisters und des Gemeinderats lohnt sich aber die Sanierung. Momentan werden die Möglichkeiten und Kosten dafür von einem externen Ingenieurbüro geprüft. Geöffnet ist trotzdem: Der Metzger Martin Hess betreibt den Biergarten weiterhin täglich – bei schönen Wetter.

Regelmäßige Öffnungszeiten auf dem Schlossberg

Dieter und Andrea Illmann haben mit der Übernahme des Schlosskellers auf dem Schlossberg wiederum den Herrenbergern einen Herzenswunsch erfüllt. Zuletzt standen sie vor geschlossenen Türen. Im vergangenen Spätsommer übernahmen die Geschwister den Betrieb und bieten in der Zeit von Frühling bis Herbst täglich eine klassische Biergarten-Karte.

Hanna Hahn, die Urgroßnichte von Marie und Sofie, den legendären Wirtinnen, will die Geschichte des Bergcafés Reusten fortschreiben. „Es ist ein unwirklich wunderschöner Ort“, sagt ihr Ehemann Daniel Schürer. Seit einem Jahr laufen die Renovierungsarbeiten in dem 1958 gebauten Haus. Am Wochenende wollen sie Gäste bewirten, ansonsten planen sie Kunst- und Kulturveranstaltungen.

Geradezu ein Selbstläufer ist die Weiler Hütte mitten im Schönbuch. Eberhard Hiller setzt auf Bewährtes. Er braucht auch gar kein Konzept: Bei schönem Wetter ist sein Biergarten mit 400 Plätzen „rappelvoll“.