Jossi Wieler gibt einen Ausblick auf die Spielzeit 2014/2015. Der Intendant der Staatsoper Stuttgart öffnet sein Haus vielfältigen Regie-Handschriften. Es wird fünf Premieren geben und zusätzlich vier Wiederaufnahmen.

Stuttgart - Am Rande der Uraufführung von Mark Andres Oper „Wunderzaichen“ am Sonntag nutzte Jossi Wieler, der Intendant der Staatsoper Stuttgart, die Gelegenheit, den zu diesem Anlass angereisten Journalisten einen Ausblick auf die Saison 2014/15 zu geben. Wie gehabt wird es fünf Premieren geben, zusätzlich vier Wiederaufnahmen. Nachdem der Vertrag der Chefregisseurin Andrea Moses vergangenen Herbst nicht verlängert worden war, wird es noch eine von ihr verantwortete, schon länger verabredete Premiere geben: Modest Mussorgskis „Chowanschtschina“, eine Übernahme vom Anhaltischen Theater Dessau und dem Deutschen Nationaltheater Weimar.

 

Die Spielzeit eröffnet Andrea Breths Inszenierung von Wolfgang Rihms frühem, 1979 in Hamburg uraufgeführten Bühnenerfolg „Jakob Lenz“ mit Georg Nigl in der Titelpartie; am Dirigentenpult steht Franck Ollu. Aus Anlass des dreihundertsten Geburtstages des Stuttgarter Hofkapellmeisters Niccolò Jommelli gibt es eine Wiederentdeckung seiner Oper „Il Vologeso“, die unter dem Titel „Berenike, Königin von Armenien“ herauskommen wird (Musikalische Leitung: Gabriele Ferro, Regie: Jossi Wieler und Sergio Morabito, Bühne und Kostüme: Anna Viebrock).

Ana Durlovski übernimmt die Hauptpartie und ist als Gilda zu erleben in der zweiten Produktion des Intendanten mit dem Chefdramaturgen, Giuseppe Verdis „Rigoletto“, dirigiert von Sylvain Cambreling. Markus Marquardt singt die Titelpartie, das Ensemblemitglied Atalla Ayan den Herzog von Mantua. Schließlich gibt es eine neue „Così fan tutte“. Allerdings wird es nicht, was nahe gelegen hätte, die Produktion von Wieler und Morabito sein, die sie 2006 mit den anderen beiden da-Ponte-Opern in Amsterdam erarbeitet hatten. Stattdessen wird der griechische Schauspielregisseur Yannis Houvardas Mozarts melancholisches Dramma giocoso inszenieren. Houvardas war vor einigen Wochen nach künstlerischen Differenzen am Hamburger Thalia-Theater aus einer „Möwe“-Produktion ausgestiegen. Am Pult steht der Generalmusikdirektor Sylvain Cambreling.

Als Wiederaufnahmen sind geplant: Carl Maria von Webers „Freischütz“, in dem Matthias Klink sein Debüt als Max gibt und Monique Wagemakers wunderbare Inszenierung von Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“ mit Catherine Naglestad in der Titelpartie. In Leoš Janáceks „Jenufa“ (Regie: Calixto Bieito), die Sylvain Cambreling dirigiert, gibt es eine Rückkehr von Angela Denoke an ihr ehemaliges Stammhaus, sie singt die Küsterin. Und schließlich Richard Strauss’ „Rosenkavalier“: in der Stefan-Herheim-Produktion übernimmt Ana Durlovski die Rolle der Sophie, Simone Schneider singt die Feldmarschallin, Marc Soustrot dirigiert.