Die Hoffnung des Vorstandschefs, bei der Klausur auch die Besetzung vakanter Vorstandsposten voranzutreiben, scheint sich jedenfalls nicht zu erfüllen. Bevor die Strategie nicht klar sei, verlautet aus Koalitionskreisen, sollten keine Personalien festgezurrt werden. Villis' Favorit für die Nachfolge des Franzosen Christian Buchel, der Chef der Handelsgesellschaft, Dirk Mausbeck, stößt zudem auf Vorbehalte. Gerungen wird immer noch darum, ob der wegen einer Russlandaffäre abgelöste Atomexperte Hans-Josef Zimmer auf den Posten des Technikvorstands zurückkehrt.

 

Unsicherheit und Zukunftsangst drücken derweil schwer aufs Gemüt der 20.000 EnBWler. "Es gärt gewaltig", berichten Insider, die Stimmung im Unternehmen sei "desaströs". Das spiegelte sich auch in einer Mitarbeiterbefragung, die unlängst im Foyer der Karlsruher Konzernzentrale vorgestellt wurde. In seinem Berufsleben, sagte der mit der Auswertung beauftragte Experte laut Teilnehmern, habe er eine solche Distanz zur Unternehmensführung noch nie erlebt.