Im März 2010 gab dann Vattenfall Europe, Deutschlands drittgrößter Stromerzeuger, seine Netztochter 50Hertz Transmission an den belgischen Betreiber Elia System Operator sowie den australischen Fonds Industry Funds Management (IFM) ab; der vereinbarte Unternehmenswert betrug 810 Millionen Euro. Auch der RWE-Konzern scheint seinen Widerstand gegen eine Trennung mittlerweile aufgegeben zu haben. Zumindest hieß es im Herbst 2010, dass ein Verkauf von bis zu 75 Prozent der Anteile der Netztochter Amprion geprüft werde. Offiziell bestätigt hat RWE die Verkaufspläne nicht. Amprion betreibt ein Netz mit 11.300 Kilometer Länge.

 

Unter Analysten gibt es keine eindeutige Meinung dazu, ob sich Erzeuger vom Netz trennen sollten. "Es geht auch ohne Transportnetz. Entscheidend ist, wie hoch der Geldbedarf des Unternehmens ist", sagt einer. Für Unternehmen mit schlechtem Zugang zum Kapitalmarkt sei der Verkauf auf jeden Fall eine Option. Über den Landesanteil hinaus ist die EnBW fast vollständig im Besitz der öffentlichen Hand.