Der Schlichter um das Bahnprojekt Stuttgart 21, Heiner Geißler, hält es doch noch für möglich, dass der Tiefbahnhof nicht gebaut wird.

Stuttgart - Der Schlichter um das Bahnprojekt Stuttgart 21, Heiner Geißler, hält es doch noch für möglich, dass der Tiefbahnhof nicht gebaut wird. Er relativierte in einem Gespräch mit der dpa seine Aussage vom Montagabend, als er in einer Diskussion erklärt hatte, der Bahnhof werde sowieso gebaut. „Das ist eine persönliche Einschätzung aufgrund des jetzigen Diskussionsstandes. Das kann sich aber jederzeit ändern“, sagte der frühere CDU-Generalsekretär am Mittwoch. „Das hängt vom Ausgang des Stresstests und von den möglicherweise noch ausstehenden Finanzierungsproblemen ab.“ Seine Aussage am Montagabend sei in einer „etwas turbulenten Diskussion“ an der Universität Tübingen gefallen.

 

Schlichter Heiner Geißler will an diesem Donnerstag über den Termin für die öffentliche Vorstellung der Stresstestergebnisse für den Stuttgart-21-Tiefbahnhof beraten. Es sei ein Treffen auf Arbeitsebene im Stuttgarter Rathaus geplant, sagte ein Sprecher des Stuttgarter Verkehrsministeriums am Mittwoch der dpa. Für Ressortchef Winfried Hermann (Grüne) nimmt ein Vertreter teil. Möglicherweise gibt es dann am Freitag ein weiteres Gespräch.

Am Montag hatte Geißler erklärt, dass eine Verschiebung der Präsentation durchaus denkbar sei. Bisher ist sie am 14. Juli geplant. Hintergrund ist die Forderung des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21. Die Gegner verlangen drei Wochen Zeit, um die Ergebnisse zu prüfen. Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will den Zeitraum strecken.

Die Bahn besteht allerdings auf den Termin am 14. Juli, weil einen Tag später die Vergabefrist für den Filder-Tunnel und einen weiteren Tunnel im Wert von 750 Millionen Euro abläuft. Eine weitere Verzögerung und eine neuerliche Ausschreibung würde Kosten in Millionenhöhe nach sich ziehen. Das hatte Kretschmann allerdings unter Hinweis auf Bahn-Technikvorstand Volker Kefer angezweifelt.