Bis Ende 2011 will Stefan Penn, Projektleiter von S21, Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen haben. Bis dann soll der Südflügel gefallen sein.

Stuttgart - Die Bahn will noch in diesem Jahr für Stuttgart 21 den Südflügel des Hauptbahnhofs abreißen. „Ende des Jahres muss ein großer Stapel der vorbereitenden Maßnahmen erledigt sein“, sagte Projektleiter Stefan Penn am Donnerstag. Dazu gehöre auch der Abriss des Südflügels. „Irgendwann muss man an die Sache ran“, sagte Penn. Die Forderung der Regierung, den Südflügel bis zu einer möglichen Volksabstimmung Ende des Jahres stehen zu lassen, wies Stuttgart-21-Projektsprecher Wolfgang Dietrich von sich. „Man kann nicht ernsthaft über einen Baustopp bis zur Volksabstimmung nachdenken, wenn überhaupt nicht klar ist, ob und wann die Volksabstimmung kommt“, sagte er.

 

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Vize-Regierungschef Nils Schmid (SPD) hatten am Mittwoch die Bahn davor gewarnt, den Südflügel vor einem Referendum abzureißen. Es ist für Ende November oder Anfang Dezember geplant. Der Abriss der Nordflügels vor rund einem Jahr hatte die Protestbewegung gegen das Milliardenprojekt erheblich verbreitert.

Große Aufträge noch 2011

„Ich kann erst eine Logistikstraße bauen, wenn der Südflügel weg ist, ich kann kein Technikgebäude bauen, wenn ich kein Grundwasser abführen kann“, erläuterte Penn seine Pläne. Der studierte Bauingenieur folgt auf Hany Azer, der Ende Mai auf eigenen Wunsch sein Amt niedergelegt hatte.

Zu den weiteren Zielen sagten Dietrich und Penn, dass in diesem Jahr noch große Aufträge vergeben werden sollen. Zudem wolle man Ende des Jahres die Planunterlagen für den Abschnitt zur Flughafenanbindung offen legen.