Dass es so schnell gehen würde, hätten die Mitglieder des Vereins Bürger-Rikscha gemeinsam in Bewegung aus Stuttgart-Vaihingen wohl nicht gedacht: Durch großzügige Spenden ist ihr neuestes Projekt Realität geworden.

Vaihingen - Der Verein Bürger-Rikscha gemeinsam in Bewegung hat am Sonntagnachmittag vor dem Paritätischen Mehrgenerationenzentrum (PMGZ) sein neues Fahrzeug in Betrieb genommen. Es ist ein rotes, mit Elektromotor betriebenes Parallel-Tandem der niederländischen Firma Van Raam. „Parallel“ deshalb, weil Fahrer und Beifahrer nebeneinander sitzen und nicht, wie bei herkömmlichen Tandems, hintereinander.

 

Durch großzügige Spenden ortsansässiger Stiftungen und Vereine wie der Bürgerstiftung und des Vereins Helfende Hände Stuttgart konnte das Gefährt früher als geplant erworben werden. Erst im Mai hatte sich der Verein mit dem Projekt an die Öffentlichkeit gewandt, im Juni testeten und beurteilten die Mitglieder an Aktionstagen verschiedene Räder. Die Fahrer des 10 800 Euro teuren Tandems können selbst in die Pedale treten, müssen es aber nicht. Wer will, kann sich einfach zurücklehnen und seine Füße auf einem ausklappbaren Brett abstellen. Am Sonntag versammelten sich rund 25 Mitglieder des vor knapp zwei Jahren gegründeten Vereins. Nach einer kurzen Begrüßung der Vorsitzenden Evelin Bleibler reichte die Zeit gerade noch für ein Glas Sekt zur Feier des neuen Fahrzeugs sowie für eine Probefahrt. Dann fing es zu regnen an und man zog sich ins Innere des Gebäudes zurück.

Man ist unabhängig und aktiv

Dort ließ Evelin Bleibler Revue passieren, wie es überhaupt zum Kauf kam. Die Rikscha habe sich zwar als beliebtes Transportmittel etabliert. Ein Vorteil des Tandems sei nun aber, dass man unabhängiger sei und selbst aktiv sein könne. „Viele von uns sind früher gern Fahrrad gefahren“, so Bleibler. Mit dem Tandem sei das nun wieder möglich. Fast alle aktiven Vereinsmitglieder haben mittlerweile schon eine Runde gedreht. Am Freitag habe man sogar bei der „Critical Mass“-Veranstaltung teilgenommen, und am Samstag kam Verkehrsminister Winfried Hermann vorbei und fuhr ein paar Meter mit.