Nach der enttäuschenden Halbserie bringt auch das Probetraining für den Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers nicht die erhofften Verstärkungen.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Am Samstag ging das Licht im Gazi-Stadion nochmals an, allerdings nicht unten auf dem Rasen, sondern oben im Vip-Raum, wo die Stuttgarter Kickers vorab schon Weihnachten feierten. Und den einen Punkt vom späten 2:2 am Vorabend im letzten Punktspiel des Jahres gegen den VfL Osnabrück. Ein kleiner Lichtblick, was aber nach 13 Spielen ohne Sieg nichts an der trostlosen Lage und dem letzten Tabellenplatz in der dritten Liga ändert, zumal die direkten Konkurrenten am Samstag alle gepunktet haben.

 

Damit dies kein Dauerzustand bleibt, haben die Spieler ihre konkreten Hausaufgaben für den Urlaub bekommen, um am 3. Januar wieder fit auf dem Trainingsgelände in Degerloch zu erscheinen. Ein paar zusätzliche Kandidaten durften schon am Sonntag ran. Da bat der Kickers-Trainer Tomislav Stipic zu Sonderschichten für zehn ausgewählte Spieler. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Talenten aus den eigenen Jugend- und Amateurreihen und externen Probespielern.

Lange Liste, keine Alternative

Die Liste umfasst dabei Namen wie den Abwehrspieler Ivan Balta und den Stürmer Daniel Lang oder auch Marco Koch von der eigenen U 23. Aber auch externe Anwärter wie die Innenverteidiger Zeljko Savic (der aktuell in Finnland spielt), Benedikt Krug (vom Bayernligisten Rain am Lech), Vinko Sapina (ebenfalls Bayernliga, FC Memmingen), Dominik Schmidt oder Ronny Minkwitz, der in der Jugend schon bei den Kickers war und nun beim FC Wohlen in der zweiten Schweizer Liga spielt. Doch schon nach dem ersten Auftritt war klar: keiner der Kandidaten kommt in Frage. Gewogen und für zu leicht befunden. Also betonen Trainer Stipic und Sportdirektor Michael Zeyer stets unisono: „Wir haben eine gute Mannschaft.“ Aber offensichtlich ist sie aktuell nicht gut genug für die dritte Liga.

Also muss bis zum Punktspielstart am 22. Januar ausgerechnet gegen Stipic’ Ex-Club Aue sondiert werden, wo der Hebel angesetzt wird. Sicher im Defensivbereich, der nach wie vor anfällig erscheint, auch wenn zumindest der Torwart Rouven Sattelmaier gegen Osnabrück einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat; der am Sonntag mittrainierende Manuel Schneck dient nur zur Ergänzung.

Trainingslager auf den Kanaren

Auf die Kanaren will Stipic auf jeden Fall den einen oder anderen Nachwuchsspieler mitnehmen und in den Kader integrieren – was verdeutlicht, dass er bei den Kickers langfristig denkt. In Manier der Kanzlerin Merkel betont der 36-Jährige stets: „Wir schaffen das!“ Den Klassenverbleib.