Nashörner sind vom Aussterben bedroht. Kürzlich bereiste der Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin Indien, dort sah er neben den Elefanten im Kaziranga-Nationalpark auch in der Wildnis lebende Nashörner. Es ist ungewiss, ob die Tiere in Freiheit überleben werden: Derzeit werde der Gesamtbestand an Nashörnern weltweit auf 25 000 Tiere geschätzt, erzählt Kölpin, doch Jahr für Jahr werden rund tausend Tiere von Wilderern umgebracht. Für die Art hat ein Kampf ums Überleben begonnen, und es sind keine Kleinkriminellen, die ihr nach dem Leben trachten: Beim Töten der Tiere hat das organisierte Verbrechen das Kommando übernommen, seit die Preise für das Horn in die Höhe geschnellt ist.

 

Derzeit werden für ein Kilo afrikanisches Nashornpulver bis zu 60 000 US-Dollar, für ein Kilo asiatisches Nashornpulver sogar bis zu 100 000 US-Dollar bezahlt – die Gewinnmargen übersteigen oft sogar jene im Drogenhandel. Das Drama nahm seinen Anfang im Jahr 2009. Damals begann die „Nashornkrise“. Wilhelma-Chef Thomas Kölpin erzählt dazu eine abenteuerlich klingende Geschichte: Ein chinesischer Parteifunktionär war an Krebs erkrankt. Er wurde unter anderem von einem Mediziner beraten, der auf traditionelle Heilmethoden schwor. Zu diesen zählt auch der Einsatz von Nashornpulver als Medikament. Als der Mann – vermeintlich dank des Pulvers – geheilt wurde, verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer in China, aber auch in Vietnam.

Seitdem ist die Nachfrage nach Hörnern explodiert. Schwer bewaffnete Banden setzen dem Tierbestand zu. „Manche von ihnen besitzen Schiffe im Indischen Ozean, von denen aus Hubschrauber starten. Die Jäger sind mit Betäubungsgewehren ausgerüstet“, erzählt Kölpin. Die Wilderer dringen selbst in jene Nationalparks in Asien oder in Südafrika ein, in denen Ranger die Tiere schützen. Doch diese sind den Kriminellen, die auch mit Nachtsichtgeräten ausgerüstet sind, technisch meist unterlegen.

Die Gier kennt kaum noch Grenzen

Nashörner haben sich seit 2009 für Kriminelle in Waren verwandelt. Dabei fehlt diesem pervertierten Boom jede Grundlage: Das Horn der Tiere, so erklärt Kölpin, bestehe aus Keratin – dasselbe Protein findet sich auch in menschlichen Haaren und Nägeln. Bisher hat es noch nie einen wissenschaftlichen Beleg dafür gegeben, dass Nashornpulver bei Krankheiten eine heilende Wirkung hat.

Doch die Gier kennt kaum noch Grenzen. Die Wege, um an den teuren Stoff zu kommen, werden immer verschlungener. Aus deutschen Naturkundemuseen seien bereits Exponate gestohlen worden, erzählt der Wilhelma-Chef, der sich an einen dubiosen Anruf erinnert, als er noch den Tierpark in Erfurt leitete. „Ein Mann bot mir Geld für ein Präparat aus unserer Zooschule an“, erzählt Kölpin. „Daraufhin ließ ich es wegschließen.“ Der Anruf kam seinerzeit aus Irland, wo sich innerhalb Europas Syndikate auf die Nashornwilderei spezialisiert haben. Für den Wilhelma-Chef steht der Fortbestand „einer der charismatischsten Tierarten weltweit“ auf dem Spiel. Umso wichtiger sei die Zucht in den Zoos.

Nashörner sind vom Aussterben bedroht. Kürzlich bereiste der Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin Indien, dort sah er neben den Elefanten im Kaziranga-Nationalpark auch in der Wildnis lebende Nashörner. Es ist ungewiss, ob die Tiere in Freiheit überleben werden: Derzeit werde der Gesamtbestand an Nashörnern weltweit auf 25 000 Tiere geschätzt, erzählt Kölpin, doch Jahr für Jahr werden rund tausend Tiere von Wilderern umgebracht. Für die Art hat ein Kampf ums Überleben begonnen, und es sind keine Kleinkriminellen, die ihr nach dem Leben trachten: Beim Töten der Tiere hat das organisierte Verbrechen das Kommando übernommen, seit die Preise für das Horn in die Höhe geschnellt ist.

Derzeit werden für ein Kilo afrikanisches Nashornpulver bis zu 60 000 US-Dollar, für ein Kilo asiatisches Nashornpulver sogar bis zu 100 000 US-Dollar bezahlt – die Gewinnmargen übersteigen oft sogar jene im Drogenhandel. Das Drama nahm seinen Anfang im Jahr 2009. Damals begann die „Nashornkrise“. Wilhelma-Chef Thomas Kölpin erzählt dazu eine abenteuerlich klingende Geschichte: Ein chinesischer Parteifunktionär war an Krebs erkrankt. Er wurde unter anderem von einem Mediziner beraten, der auf traditionelle Heilmethoden schwor. Zu diesen zählt auch der Einsatz von Nashornpulver als Medikament. Als der Mann – vermeintlich dank des Pulvers – geheilt wurde, verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer in China, aber auch in Vietnam.

Seitdem ist die Nachfrage nach Hörnern explodiert. Schwer bewaffnete Banden setzen dem Tierbestand zu. „Manche von ihnen besitzen Schiffe im Indischen Ozean, von denen aus Hubschrauber starten. Die Jäger sind mit Betäubungsgewehren ausgerüstet“, erzählt Kölpin. Die Wilderer dringen selbst in jene Nationalparks in Asien oder in Südafrika ein, in denen Ranger die Tiere schützen. Doch diese sind den Kriminellen, die auch mit Nachtsichtgeräten ausgerüstet sind, technisch meist unterlegen.

Die Gier kennt kaum noch Grenzen

Nashörner haben sich seit 2009 für Kriminelle in Waren verwandelt. Dabei fehlt diesem pervertierten Boom jede Grundlage: Das Horn der Tiere, so erklärt Kölpin, bestehe aus Keratin – dasselbe Protein findet sich auch in menschlichen Haaren und Nägeln. Bisher hat es noch nie einen wissenschaftlichen Beleg dafür gegeben, dass Nashornpulver bei Krankheiten eine heilende Wirkung hat.

Doch die Gier kennt kaum noch Grenzen. Die Wege, um an den teuren Stoff zu kommen, werden immer verschlungener. Aus deutschen Naturkundemuseen seien bereits Exponate gestohlen worden, erzählt der Wilhelma-Chef, der sich an einen dubiosen Anruf erinnert, als er noch den Tierpark in Erfurt leitete. „Ein Mann bot mir Geld für ein Präparat aus unserer Zooschule an“, erzählt Kölpin. „Daraufhin ließ ich es wegschließen.“ Der Anruf kam seinerzeit aus Irland, wo sich innerhalb Europas Syndikate auf die Nashornwilderei spezialisiert haben. Für den Wilhelma-Chef steht der Fortbestand „einer der charismatischsten Tierarten weltweit“ auf dem Spiel. Umso wichtiger sei die Zucht in den Zoos.

In diesen Wochen erlebt Savita in der Wilhelma den ersten Sommer ihres Lebens. Das Kalb entwickelt sich gut, „derzeit bricht das Horn bei ihm durch“, erzählt der Revierleiter Volker Scholl. Jenes Horn, das dem Tier seinen Namen gibt. Und es extrem verletzlich macht.

Artenschutz im Zoo

Gattung Nashörner leben in Asien und in Afrika. Es gibt dort fünf Nashornarten, die alle auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen. Dazu zählen das Sumatranashorn, das Javanashorn und das Indische Panzernashorn, von dem weltweit noch rund 3000 Tiere existieren. In Afrika leben das Spitz- und das Breitmaulnashorn. Letzteres ist die größte Nashornart, erwachsene Tiere können es auf ein Gewicht von 2,3 Tonnen bringen.

Spenden Die Wilhelma setzt sich in verschiedenen Projekten für den Artenschutz ein. Dazu gehört auch ein Partnerprojekt auf der indonesischen Insel Sumatra, wo nur noch 200 Nashörner leben. Der Stuttgarter Zoo informiert in seinem Nashornhaus über die Bedrohung der Tiere. Insgesamt sammelt die Wilhelma jährlich von ihren Besuchern rund 30 000 Euro an Spendengeldern ein, die auch dem Schutz der Nashörner zugutekommen.