Es ist ein Derby. Es ist praktisch ein Endspiel gegen den Abstieg aus der Frauen-Handball-Bundesliga. An diesem Samstag ist im Duell TV Nellingen – Neckarsulmer SU Spannung programmiert. Was entscheidend sein wird, verrät TVN-Trainer Pascal Morgant.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Ostfildern - In der vergangenen Zweitligasaison sind die Handballerinnen der Neckarsulmer Sport-Union souverän in die Bundesliga durchmarschiert. Mit zehn Punkten Rückstand stieg auch der TV Nellingen als Tabellenzweiter mit auf. Doch zwei Spieltage vor Schluss der Bundesligasaison hat Nellingen die besseren Karten, drin zu bleiben. An diesem Samstag (16.30 Uhr) in der Sporthalle 1 können die Schwaben Hornets mit einem Heimsieg gegen Neckarsulm den Klassenverbleib definitiv klarmachen. „Neckarsulm hat mehr zu verlieren als wir“, sagt TVN-Trainer Pascal Morgant.

 
Herr Morgant, an diesem Samstag kommt es für Ihr Team zum Abstiegsendspiel gegen die Neckarsulmer Sport-Union. Wie sehen Sie die Ausgangsbasis?
Die Spielplanmacher hatten ein echtes Näschen: Dass es am vorletzten Bundesliga-Spieltag zu solch einem Showdown kommt, ist schon der Wahnsinn. In der Halle wird eine prickelnde Stimmung herrschen. Wir haben einen Punkt Vorsprung auf Neckarsulm und können den Klassenverbleib mit einem Sieg perfekt machen.
Was spricht sonst noch für Ihr Team?
Also nervös werden beide Teams sein, der Kopf wird entscheiden. Aber die vergangenen Wochen sprechen für uns. Wie wir uns nach 0:22 Punkten, mit dem dann folgenden 26:22 am 21. Januar in Neckarsulm als Initialzündung, weiterentwickelt haben, ist schon bemerkenswert. Wir haben nie die Geduld verloren und haben gezeigt, dass wir guten, attraktiven Handball spielen können und auch die Großen ärgern können.
Überrascht es Sie, dass Ihr Mitaufsteiger Neckarsulm solche Probleme hat?
Schon etwas. Sie wurden ja mit zehn Vorsprung auf uns äußerst souverän Zweitliga-Meister. Neckarsulm hatte dann ja auch noch einen sehr guten Start in die Bundesligasaison. Das war im Nachhinein betrachtet, vielleicht ein Nachteil für sie. Das führte möglicherweise zu einer frühen Selbstzufriedenheit im Team und keiner rechnete damit, noch solche Probleme zu bekommen. Auch haben sie bereits zum Teil hochkarätige Zugänge für die kommenden Saison verpflichtet. Von daher hat Neckarsulm mehr zu verlieren als wir. Wir wussten als Zweitliga-Zweiter von Beginn an wie mega-schwer die Bundesliga wird.
Zu den Neckarsulmer Neuverpflichtungen gehört auch Ihre aktuelle Spielführerin Sina Namat. Lassen Sie sie am Samstag gegen ihren künftigen Club auf der Bank?
Nie und nimmer! Das wäre für sie und uns die Höchststrafe. Sina hat sich zu einer echten Persönlichkeit entwickelt und gibt immer 100 Prozent. Auch am Samstag. Garantiert.

Die Hintertür

Auch wenn der TV Nellingen oder die Neckarsulmer Sport-Union am Ende auf einem Abstiegsplatz stehen, heißt das nicht zwangsläufig, dass dann auch der Gang in die Zweitklassigkeit folgen muss. Neben der HSG Bensheim-Auerbach, die bereits als künftiger Erstligist feststehen, haben nur der HC Rödertal und der SV Union Halle-Neustadt eine Erstligalizenz eingereicht. Schafft keiner der beiden den Sprung unter die ertsen Drei in der Zweiten Liga, muss nur ein Bundesligateam absteigen. Und das steht mit dem SVG Celle bereits fest. Derzeit belegt Rödertal in der zweiten Liga nur Platz fünf, Halle Neustadt sogar nur Platz sechs.