Die Wilhelma baut die Anlage der Elefanten um. Die Tiere bekommen einen Pool - vor allem aber mehr Sicherheit. Der gefährliche Graben kommt weg.

Stuttgart - In der Wilhelma erinnert sich niemand gern an den 24. Januar 2008. An diesem Tag gab es derart heftigen Streit unter den Elefantenkühen, dass am Ende die 3500 Kilo schwere Vilja in jenen Graben stürzte, der die Außenanlage der Dickhäuter umgibt. Zwar konnte Vilja damals mit Hilfe der Feuerwehr gerettet werden – doch den Verantwortlichen wurde durch das Unglück bewusst, dass sie die Sicherheit der Anlage verbessern müssen.

 

Dies geschieht nun: Der Umbau der Elefantenanlage hat begonnen – das Land investiert eine Million Euro, die Arbeiten sollen bis Ostern nächsten Jahres abgeschlossen sein. Damit verbunden sind nicht nur Unannehmlichkeiten für die Tiere. Der obere Teil des Zoos gerät zu einer Großbaustelle, da neben der Elefantenanlage auch der Neubau für die Menschenaffen entsteht. Die Wilhelma hat Infotafeln und Umleitungsschilder aufgestellt – zum Schaubauernhof führt während der Bauarbeiten nur der Weg entlang des Rosensteinparks.

"Naturnahes" Gehege

Die Elefantenanlage wird in den nächsten Monaten so umgebaut, dass der Graben verschwindet – zu diesem Zweck werden das Außengehege abgerissen und die Betonplattform entfernt. Das neue Gehege soll „naturnah“ gestaltet werden, unter anderem mit einer asiatischen Bepflanzung. Die beiden verbliebenen Elefantenkühe Zella und Pama (Vilja und Molly sind inzwischen gestorben) bekommen im Frühjahr 2012 einen eigenen Badepool. Dieser liegt dann unmittelbar vor einer neuen Tribüne mit Sitzstufen, von der aus die Besucher die Elefanten künftig beobachten können.

Doch dies soll nur eine Zwischenlösung sein. Nach wie vor schlummert ein großer Plan in der Schublade des Wilhelmachefs Dieter Jauch – der Zoo will eine weitaus größere Elefantenanlage bauen, die Platz für eine ganze Herde bietet. Doch die Verwirklichung dieses Plans ist ungewiss: Erst wenn die Entscheidung über den Bau des Rosensteintunnels gefallen ist, könnte die Wilhelma den großen Wurf wagen.