Mit zwei Euro mehr fürs Schnitzel kalkuliert Harald Huber vom Wirtshaus Lautenschlager bei einer Erhöhung der Mehrwertsteuer. „Die Zeche zahlt der Gast“, sagt er. Aber Jürgen Unmüßig vom Bärenschlössle fragt sich, wer dann noch eine Rote Wurst für fünf Euro kaufen würde.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Bei Jürgen Unmüßig hat sich „richtig Druck“ aufgebaut. Um diesen Druck zu verdeutlichen, tischt der Pächter vom Bärenschlössle eine Zahl nach der anderen auf. Zum Beispiel, dass sein Metzger mittlerweile 200 Prozent mehr Geld fürs Kilo Fleisch will und der Bäcker mehr als 40 Prozent aufschlagen musste, dass der Mindestlohn bis 2024 um 37 Prozent zulegt und die Energiekosten sowieso explodiert sind. Jetzt droht noch die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz auf Speisen zum 1. Januar 2024: „Ich hatte gehofft, dass die Regierung ihre Hausaufgaben macht“, sagt er. Wenn nicht, wird der Restaurantbesuch teurer, bestätigen auch Harald Huber vom Wirtshaus Lautenschlager und Christos Minoudis vom Meze  Meze. Am Bärenschlössle würde eine Rote Wurst dann fünf Euro kosten müssen. „Die kauft doch kein Mensch mehr“, glaubt Jürgen Unmüßig.