Der Campus Hohenheim wächst: Der Anbau für die Mensa ist im Entstehen, und ein neues Studentenwohnheim ist in der Mache.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

Hohenheim - Der Campus Hohenheim wächst und gedeiht. Wie die Pflänzchen, die auf den Versuchsfeldern wachsen und mehr Platz für sich beanspruchen, so tut dies auch der Campus.

 

Deutlich sichtbar ist das derzeit für jeden, der am Universitätsgelände an der Heinrich-Pabst-Straße vorbeifährt: Eine tiefe Baugrube ist ausgehoben. Hier entsteht der Anbau für die Mensa. Für etwa 4,8 Millionen Euro wird ein zweigeschossiges Gebäude errichtet. Ebenerdig wird der neue Speisesaal mit 300 Plätzen liegen, im Kellergeschoss die Toiletten und Behindertentoiletten. Die Geschosse werden über einen Aufzug miteinander verbunden. Nach dem Erdaushub werden derzeit die nötigen Rohre und Anschlüsse verlegt. Momentan liegt das Bauvorhaben ganz im Zeitplan, sagt Simon Leimig vom Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim: „Im November 2017 soll der Anbau fertig sein.“ Durch die starken Regenfälle der vergangenen Wochen sei die Baugrube zwar ein paarmal vollgelaufen. Bisher habe dies aber zu keiner Verzögerung geführt.

250 Studenten sollen im neuen Wohnheim leben

Noch nicht sichtbar ist das, was an der Egilolfstraße geplant ist: Das Studierendenwerk lässt hier ein neues Wohnheim bauen, das 250 Studenten beherbergen soll. Im städtebaulichen Wettbewerb hat sich das Eninger Architektenbüro Hank und Hirth durchgesetzt. Der Siegerentwurf sieht drei Baukörper vor, mit einem zentralen Innenhof mit Pavillon und Gemeinschaftsräumen. Vorgesehen sind Wohngemeinschaften und Einzelapartments.

Die Schwierigkeit, so sagt Johannes Weippert, Architekt aus der Wettbewerbsgruppe von Hank und Hirth, sei gewesen, die Gegebenheiten des Grundstücks mit den Wettbewerbsvorgaben und den bestehenden Einschränkungen des Grundstücks in Einklang zu bringen. „250 Plätze waren gefordert“, sagt Weippert, „und diese mussten wir unterbringen, gleichzeitig die Frischluftschneisen berücksichtigen, bestehende Bäume, Grenzabstände und Höhenbeschränkungen berücksichtigen.“ Die Topografie des ansteigenden Geländes hingegen habe man gut umgehen können: „Den Geländevorsprung haben wir benutzt, um die geforderte Anzahl an überdachten Fahrradstellplätzen unterzubringen.“ Die drei Gebäude sind über die Treppenhäuser unterirdisch miteinander verbunden. In der Beurteilung des Preisgerichts heißt es: „Insgesamt leistet dieser Entwurf durch seine überzeugende städtebauliche Disposition und die hohe Funktionalität und räumliche Qualität einen sehr guten Beitrag zu der gestellten Aufgabe.“

In Hohenheim ist Wohnraum knapp

Derzeit wird der Siegerentwurf des Architektenbüros auf seine Genehmigungsfähigkeit geprüft, der nächste Schritt im Verfahren. Ist dies abgeschlossen, ist geplant, im Frühjahr 2017 mit dem Bau zu beginnen. Im Oktober 2018 soll das neue Wohnheim fertig sein. Die Tennisplätze, die bisher auf dem rund 4600 Quadratmeter großen Fläche sind, sollen an eine andere Stelle des Universitätsgeländes, zwischen Fruwirth- und Emil-Wolff-Straße, verlegt werden.

„In Hohenheim ist Wohnraum besonders knapp, zusätzliche Wohnheimplätze sind deshalb unbedingt notwendig“, erklärt Oliver Schill, Geschäftsführer des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim. „Mit der geplanten Wohnanlage liefern wir einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Universität Hohenheim.“ Für die Uni ist der Bau einer der ersten Punkte des Masterplans 2030. „Die neue Anlage bringt ein Plus von rund 25 Prozent an Wohnheimplätzen“, sagt Rektor Stephan Dabbert. „Das schafft Entlastung.“