Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Den Vereinen verstehen sich nicht nur als Initiatoren für Abwechslung und Partystimmung. Sie brauchen die Feten-Erlöse zur Finanzierung von Dirigenten, Noten oder Uniformen, um Vereinsheime abzuzahlen oder um sich gute Trainer leisten zu können. „Das ganz große Geld verdient man nicht. Auch, weil die Leute nicht mehr so lang fortgehen und nicht mehr so viel ausgeben“, sagt Siggi Hahn vom FC Gerlingen. Der Fußballverein richtet jährlich sein Seefest aus, Hahn ist aber auch Organisator des Gerlinger Straßenfestes, an dem sich fast 40 Vereine beteiligen. Nur über Mitgliedsbeiträge, betont er, könne ein Verein weder einen Spielbetrieb noch eine gute Jugendarbeit aufrechterhalten.

 

Manchmal kippt die Stimmung

Für den Markgröninger Musikverein ist es ein zunehmend größerer Kraftakt, sein vom Geist der Völkerverständigung beseeltes viertägiges Internationales Musikfest auf die Beine zu stellen, bei dem schon Ensembles aus aller Herren Länder in der Stadt zu Gast waren. „Wir verlangen den Helfern viel ab, das ist grenzwertig“, sagt die Pressesprecherin Christiane Liebing. Nicht nur, dass das Fest mitten in den Sommerferien liegt. Gleich darauf folgt auch der Schäferlauf, bei dem die Vereinsmitglieder wiederum mehrfach eingespannt sind. „Montagnacht nach dem Musikfest müssen wir noch abbauen, damit dienstags der Aufbau für die ersten Schäferlauf-Buden beginnen kann. Da kippt manchmal schon die Stimmung“, berichtet sie.

Auflagen wie diejenige, dass die Sicherung einer Umzugsstrecke jetzt von Profis vorgenommen werden müsse, lösten zusätzlich Verdruss aus. „Unseren Umzug haben wir mittlerweile gestrichen, geblieben ist ein kleiner Sternmarsch.“ Vor allem aber nehme die Bereitschaft ab, sich uneigennützig fürs Allgemeinwohl einzusetzen. „Die Prioritäten verändern sich“, sagt Liebing. „Wir müssen uns an den Gedanken gewöhnen, dass es eine Art Teilzeit-Mitglieder gibt, die einfach nur Musik machen möchten, aber nichts darüber hinaus.“

Sylvia Kaller, die zweite Vorsitzende des Stadtorchesters Bietigheim, kann davon ein Lied singen. Das Rathaushoffest ihres rund 150 Mitglieder zählenden Vereins ist immer schwerer zu stemmen, ein befreundeter Verein übernimmt Arbeitsschichten. „Das ist der Wandel der Zeit: Man kriegt immer schwerer Leute zum Helfen zusammen. Bei uns liegt es aber auch an der Altersstruktur. Wir brauchen dringend jüngere Mitglieder“, sagt Kaller. „Aber in Bietigheim-Bissingen ist das Angebot halt riesig. Das ist in kleineren Gemeinden, wo es außer dem Musikverein und dem Turnverein nicht viel gibt, noch anders.“

Aus zwei mach eins

Einen anderen Weg aus dem Dilemma fanden in Kornwestheim die Städtischen Orchester und der Liederkranz: Sie gründeten gemeinsam eine GbR und legten aus Synergie-Überlegungen ihre mehrtägigen Traditionsveranstaltungen Musikfest und Gartenfest zusammen. Die einen hatten ein Problem mit dem schattenlosen Standort und hohen Fixkosten, die anderen eines mit der Manpower. Das erste Musik- und Gartenfest sei ein Riesenerfolg gewesen, sagt der Orchester-Vorsitzende Michael Meyle. Auch finanziell hätten beide Vereine gut abgeschnitten. Sein Fazit: „Für uns war es die richtige Entscheidung.“

Manchmal kippt die Stimmung

Für den Markgröninger Musikverein ist es ein zunehmend größerer Kraftakt, sein vom Geist der Völkerverständigung beseeltes viertägiges Internationales Musikfest auf die Beine zu stellen, bei dem schon Ensembles aus aller Herren Länder in der Stadt zu Gast waren. „Wir verlangen den Helfern viel ab, das ist grenzwertig“, sagt die Pressesprecherin Christiane Liebing. Nicht nur, dass das Fest mitten in den Sommerferien liegt. Gleich darauf folgt auch der Schäferlauf, bei dem die Vereinsmitglieder wiederum mehrfach eingespannt sind. „Montagnacht nach dem Musikfest müssen wir noch abbauen, damit dienstags der Aufbau für die ersten Schäferlauf-Buden beginnen kann. Da kippt manchmal schon die Stimmung“, berichtet sie.

Auflagen wie diejenige, dass die Sicherung einer Umzugsstrecke jetzt von Profis vorgenommen werden müsse, lösten zusätzlich Verdruss aus. „Unseren Umzug haben wir mittlerweile gestrichen, geblieben ist ein kleiner Sternmarsch.“ Vor allem aber nehme die Bereitschaft ab, sich uneigennützig fürs Allgemeinwohl einzusetzen. „Die Prioritäten verändern sich“, sagt Liebing. „Wir müssen uns an den Gedanken gewöhnen, dass es eine Art Teilzeit-Mitglieder gibt, die einfach nur Musik machen möchten, aber nichts darüber hinaus.“

Sylvia Kaller, die zweite Vorsitzende des Stadtorchesters Bietigheim, kann davon ein Lied singen. Das Rathaushoffest ihres rund 150 Mitglieder zählenden Vereins ist immer schwerer zu stemmen, ein befreundeter Verein übernimmt Arbeitsschichten. „Das ist der Wandel der Zeit: Man kriegt immer schwerer Leute zum Helfen zusammen. Bei uns liegt es aber auch an der Altersstruktur. Wir brauchen dringend jüngere Mitglieder“, sagt Kaller. „Aber in Bietigheim-Bissingen ist das Angebot halt riesig. Das ist in kleineren Gemeinden, wo es außer dem Musikverein und dem Turnverein nicht viel gibt, noch anders.“

Aus zwei mach eins

Einen anderen Weg aus dem Dilemma fanden in Kornwestheim die Städtischen Orchester und der Liederkranz: Sie gründeten gemeinsam eine GbR und legten aus Synergie-Überlegungen ihre mehrtägigen Traditionsveranstaltungen Musikfest und Gartenfest zusammen. Die einen hatten ein Problem mit dem schattenlosen Standort und hohen Fixkosten, die anderen eines mit der Manpower. Das erste Musik- und Gartenfest sei ein Riesenerfolg gewesen, sagt der Orchester-Vorsitzende Michael Meyle. Auch finanziell hätten beide Vereine gut abgeschnitten. Sein Fazit: „Für uns war es die richtige Entscheidung.“