Gerhard Schröder: Seit Ende vergangenen Jahres ist der Altkanzler nicht nur der prominenteste Fan des Clubs mit eigener Loge, sondern auch dessen oberster Kontrolleur. Als Chef des Aufsichtsrats von Hannover 96 soll Schröder Manager und Präsident kritisch über die Schulter schauen. Vor allem aber profitiert der Club von Schröders Netzwerk und Prominenz. Schröder ist Kuratoriumsmitglied der DFL-Stiftung. Mit Wladimir Putin ist er per Du. In China und der Türkei fungiert „Acker“, wie der 73-Jährige früher als Stürmer von TuS Talle genannt wurde, immer wieder als Türöffner für die deutsche Wirtschaft. Seine Bekanntheit verschafft dem als bieder geltenden Verein internationales Flair – für die Vermarktung keine schlechten Argumente.

 

Martin Kind: Der langjährige Präsident von Hannover 96 machte mit Hörgeräten ein Vermögen und ist mit 600 Millionen Euro heute einer der reichsten Deutschen. 1997 zum Präsidenten gewählt, rettete der Deutschschweizer den damaligen Regionalligisten vor der Insolvenz und führte ihn sukzessiv in die Bundesliga. Kind beteiligte Unternehmen aus Niedersachsen finanziell am Verein und stellte 96 so auf wirtschaftlich solide Füße. Seit der 73-Jährige aber die alleinige Kontrolle über den Club fordert, um noch mehr Investorengelder einzusammeln, ist die Beziehung zwischen Fans und Vereinsführung zerstritten.

Dirk Roßmann: Der Erfinder des Drogeriemarkts, in dem sich Kunden selbst bedienen, und Geschäftsführer des Rossmann-Imperiums ist auch einer der größten Teilhaber an Hannover 96. Auf Bitten seines Tennisfreunds Martin Kind übernahm er 2012 ein Fünftel der Gesamtanteile am Verein und saß bis zum letzten Jahr im Aufsichtsrat. Der 71-Jährige pflegt einen zurückhaltenden Lebensstil, seit Jahren ist er lauter Befürworter einer hohen Steuer für Reiche. Das „Forbes“-Magazin schätzt sein Vermögen auf 2,3 Milliarden Euro.

Carsten Maschmeyer: Als Jugendlicher pilgerte er kilometerweit ins Stadion, um Hannover zuzujubeln, später trug die 96-Spielstätte den Namen seiner jetzt verkauften Finanzfirma AWD. Maschmeyer stieg mit klugen Investments vom mittellosen Medizinstudenten zu einem der mächtigsten Geldgeber in Deutschland auf. Zu Spitzenpolitikern pflegt der 58-Jährige freundschaftliche Beziehungen. In Interviews bekundet er stets, dass die Werbeinvestitionen in Hannover 96 aus rein geschäftlichem Interesse stammen. Trotz Fußballliebe zog er für seine Ehefrau und Schauspielerin Veronika Ferres kürzlich nach München.