Im Sommer, daran besteht kaum ein Zweifel, wird seine aktive Zeit beim VfB nach elf Jahren zu Ende gehen. Sein Vertrag läuft aus, eine weitere Verlängerung gilt als ausgeschlossen. Der VfB-Manager Fredi Bobic hat dem dienstältesten Profi zwar bereits eine andersweitige Funktion in Aussicht gestellt, was sich Cacau sehr gut vorstellen kann. Allerdings müsste das wohl noch eine Weile warten, denn: „Ich werde meine Karriere sicher nicht nach dieser Saison beenden. Ich bin für alles offen, auch fürs Ausland, und hoffe, dass es noch ein paar Jahre geht.“

 

Vorerst aber geht sein Blick nach Brasilien – nicht nur auf sein Hilfsprojekt, sondern vor allem Richtung WM. Die Hoffnung, die Karriere in seiner Heimat krönen zu können, hat er zwar aufgegeben und sagt: „Diese Frage stellt sich leider nicht. Das erledigt sich von selbst.“ Als Fernsehexperte oder in anderer Funktion wird er im Sommer trotzdem vor Ort sein – und hoffen, dass im Finale Brasilien auf das deutsche Team trifft. Und am Freitag (17 Uhr/ARD) wird Cacau gespannt vor dem Fernseher sitzen, wenn im Badeort Costa do Sauípe die WM-Gruppen ausgelost werden. „Deutschland wird bestimmt wieder eine einfache Gruppe bekommen“, sagt er – und lächelt ein weiteres Mal.

Für einen Moment verfinstert sich seine Miene dann doch. Er habe Verständnis für die Proteste in Brasilien an den WM-Organisatoren, „denn da gab es viele Versprechungen, die nicht eingehalten wurden“. Es habe geheißen, dass keine Steuergelder für den Stadienbau verwendet würden – genau das sei aber geschehen. Nun seien zwar, wie vom Weltverband Fifa gewünscht, lauter schöne neue Arenen entstanden. Besser aber hätte es Cacau gefunden, „wenn auch Schulen, Verkehrswege und Krankenhäuser gebaut worden wären, die den Fifa-Anforderungen entsprechen“.