Die 0:4-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg zeigt: Der VfB Stuttgart hat ein Abwehrproblem. Das fängt bei Torhüter Thorsten Kirschbaum an und setzt sich über die Innenverteidiger fort.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Stuttgart - Mehr als eine Stunde nach dem Schlusspfiff stand auch beim VfB Stuttgart endlich die Null – null Worte. Thorsten Kirschbaum trat aus der Kabine und schüttelte nur den Kopf. Der Torhüter wollte nicht sprechen. Nicht über das 0:4 gegen den VfL Wolfsburg, nicht über die vielen Abwehrfehler und Gegentore und schon gar nicht über sich selbst. Kirschbaum trottete aus dem Stadion.

 

Nach einer Nacht, in der er „ins Kissen gebissen hat“, fand der VfB-Schlussmann aber seine Sprache wieder. „Ich bitte um Verständnis“, sagte Kirschbaum, „aber ich bin einfach sehr enttäuscht über das Ergebnis und auch meine eigene Leistung gewesen.“ Das 0:1 durch Ivan Perisic nahm er auf seine Kappe, weil er nicht versucht hatte, den Schuss mit dem Fuß abzuwehren.

Anstatt also den VfB mit einer guten Reaktion besser im Spiel zu halten, befeuerte er die Torhüterdebatte. Denn schon zuvor in Frankfurt und auch gegen Leverkusen hatte Kirschbaum gepatzt. Durch die tollen Aufholjagden war das aber überdeckt worden. Und unter dem Mantel der Verschwiegenheit würde der Trainer Armin Veh das Thema am liebsten weiter sehen: „Ich werde sicher keine Torwartdiskussion anfangen. Zumindest nicht öffentlich.“ Das Problem dabei: die Diskussion läuft schon, seit er Ende September Sven Ulreich den Status als Nummer eins aberkannt hat.