Sport: Carlos Ubina (cu)

Nun fühlt er sich schon nach wenigen Wochen in der familiären Atmosphäre des Clubs wohl und an der Seite des Französisch-Dolmetschers Valentin Brix bei den Stuttgartern angekommen. Seine persönliche Reise ist aber noch lange nicht beendet. Weil er die Bundesliga als den nächsten Schritt in seiner Karriere betrachtet und ein klares Ziel vor Augen hat: „Ich will bald schon zurück und für die kongolesische Nationalmannschaft spielen“, sagt Akolo.

 

Keine leichte Entscheidung war das, da auch der Schweizer Verband um den Angreifer gebuhlt hat und Akolo die Zukunft seiner Familie in dem kleinen Land mit den vielen Bergen sieht. Doch der Junge aus Kinshasa fühlt trotz der harten Vergangenheit eine tiefe Verbundenheit mit seiner Heimat. Obwohl er aus dem Zehn-Millionen-Moloch geflohen ist, wo Armut und Ausbeutung an der Tagesordnung sind. Und obwohl seine Familie in der Schweiz noch um ihr Bleiberecht zittert.

Die Trikotnummer 19 trägt Akolo für seine Schwester

„Ich weiß, woher ich komme – und ich weiß, dass ich einen weiten Weg hinter mir habe“, sagt Akolo, dessen Mutter in Sion nur 15 Minuten entfernt vom Trainingszentrum lebt. Das war gut für ihn, „aber es wird in Stuttgart nicht möglich sein“.

Möglich machen will der VfB aber den Wunsch seines Zugangs, die Geschwister zum ersten Heimspiel einzuladen. Das hat Jan Schindelmeiser von Akolos Berater nach Abschluss der Verhandlungen erfahren. „Er hat uns gesagt, dass sich Chadrac kein Auto oder so wünscht, sondern nur, dass seine Familie ihn besuchen kommt“, erzählt der Manager. Dann wird wohl auch die kleine Schwester stolz nach unten schauen, weil ihr Bruder Chadrac das Trikot mit der Nummer 19 trägt – ihr zuliebe, da sie an einem 19. Geburtstag hat.

Doch dieser Plan geht nicht auf, weil Tagan die fußballerische Begabung erkennt und seinen Schützling in die Nachwuchsabteilung des FC Sion vermittelt. Dort wird das Angriffsjuwel taktisch geschult und technisch geschliffen. Nur mit dem Durchbruch beim Schweizer Erstligisten klappt es nicht gleich. Weshalb das Schicksal Akolo mal wieder über einen Umweg führt.

Akolo, der „Instinktfußballer“

Im April 2014 debütiert er zwar für den FC Sion in der Super League, aber zunächst reicht es nur für Teileinsätze. Also lässt sich die Offensivkraft zu Xamax Neuchâtel ausleihen, in die Challenge League. Mit dem Trainer Michel Decastel kommt Akolo beim Zweitligisten gut aus. Er wird gefördert, begeistert mit seinen Finten, und am Ende stimmt die Bilanz: 16 Einsätze, neun Tore, drei Torvorlagen.

Sehen Sie hier das Interview mit VfB-Spieler Chadrac Akolo aus dem Trainingslager:

Mit dieser Empfehlung kehrt Akolo zum FC Sion zurück, wo mittlerweile Peter Zeidler das Sagen hat. Der schwäbische Fußballlehrer mit den frankophilen Zügen nimmt den „Instinktfußballer“, wie er Akolo bezeichnet, unter seine Fittiche und empfiehlt ihn nach einer starken Saison mit 15 Treffern und fünf Torvorlagen als Flügelstürmer dem VfB, wo Zeidler früher als Nachwuchscoach tätig war. „Wir pflegen eine sehr enge Beziehung“, sagt Akolo, „und Peter hat mir vermittelt, dass es beim VfB sehr gut für mich passen könnte.“

Kein Auto, sondern ein Besuch der Familie beim Heimspiel

Nun fühlt er sich schon nach wenigen Wochen in der familiären Atmosphäre des Clubs wohl und an der Seite des Französisch-Dolmetschers Valentin Brix bei den Stuttgartern angekommen. Seine persönliche Reise ist aber noch lange nicht beendet. Weil er die Bundesliga als den nächsten Schritt in seiner Karriere betrachtet und ein klares Ziel vor Augen hat: „Ich will bald schon zurück und für die kongolesische Nationalmannschaft spielen“, sagt Akolo.

Keine leichte Entscheidung war das, da auch der Schweizer Verband um den Angreifer gebuhlt hat und Akolo die Zukunft seiner Familie in dem kleinen Land mit den vielen Bergen sieht. Doch der Junge aus Kinshasa fühlt trotz der harten Vergangenheit eine tiefe Verbundenheit mit seiner Heimat. Obwohl er aus dem Zehn-Millionen-Moloch geflohen ist, wo Armut und Ausbeutung an der Tagesordnung sind. Und obwohl seine Familie in der Schweiz noch um ihr Bleiberecht zittert.

Die Trikotnummer 19 trägt Akolo für seine Schwester

„Ich weiß, woher ich komme – und ich weiß, dass ich einen weiten Weg hinter mir habe“, sagt Akolo, dessen Mutter in Sion nur 15 Minuten entfernt vom Trainingszentrum lebt. Das war gut für ihn, „aber es wird in Stuttgart nicht möglich sein“.

Möglich machen will der VfB aber den Wunsch seines Zugangs, die Geschwister zum ersten Heimspiel einzuladen. Das hat Jan Schindelmeiser von Akolos Berater nach Abschluss der Verhandlungen erfahren. „Er hat uns gesagt, dass sich Chadrac kein Auto oder so wünscht, sondern nur, dass seine Familie ihn besuchen kommt“, erzählt der Manager. Dann wird wohl auch die kleine Schwester stolz nach unten schauen, weil ihr Bruder Chadrac das Trikot mit der Nummer 19 trägt – ihr zuliebe, da sie an einem 19. Geburtstag hat.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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