Fredi Bobic wirkt müde. Es sind die Spuren des Abstiegskampfes, die auch dem Manager anzusehen sind. Schwer hatte er in den vergangenen Woche an der Last der Verantwortung zu tragen. Viel Kritik ist auf ihn eingeprasselt. Auch während des Spiels gegen Wolfsburg wieder. In der Fankurve kamen Transparente zum Vorschein, die Bobic’ Arbeit verhöhnten. „An diesem Kader lasse ich mich messen“, hat er zu Saisonbeginn gesagt – und bekommt dieses Zitat noch einmal in Großbuchstaben serviert. Vom einstigen Liebling der Massen fühlt er sich nun zum Sündenbock abgestempelt. „Man kann immer eine Abrechnung machen“, sagt Bobic, und es klingt, als würde er sagen: Das ist einfach, das ist populistisch – das ist ungerecht.

 

Doch der Manager steht nicht nur bei den VfB-Anhängern in der Kritik für eine Personalpolitik, die den Verein auf die Falltür zur zweiten Liga gebracht hat. Auch intern gibt es Stimmen, die ihm daneben ankreiden, mitten in der Krise seinen Kumpel Krassimir Balakov als Retter auserkoren zu haben. Gekommen ist dann ja Stevens für Thomas Schneider, aber geblieben ist eine größere Skepsis gegenüber dem Manager. „Es gibt keinen, der stolz auf diese Saison ist“, sagt Bobic am Ende, nächste Saison „will ich meinen Job besser machen“. Eines aber werde gleich bleiben: „Man darf sich selbst nicht verändern.“

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