Der VfB ist zwar ordentlich in die neue Runde gestartet, in dem einen oder anderen Spiel hatte Labbadia sogar "das Gefühl, dass wir dabei sind, die nächste Stufe zu nehmen". Die Rückschläge folgten aber prompt. "Wir müssen ganz kleine Schritte gehen", sagt der 45-Jährige und ahnt, dass es wohl längere Zeit dauern wird, bis der Verein wieder dort mitmischen kann, wo er sich selbst sieht: möglichst weit oben.

 

Einen Sparkurs hat sich der VfB verordnet und ist mittendrin, die Altlasten abzuarbeiten aus einer Zeit, als das Geld mit beiden Händen ausgegeben wurde. Labbadia beklagt sich nicht darüber, wenn Christian Träsch oder Bernd Leno verkauft werden; und nur ganz leise murrt er, wenn der Erlös nicht für neue Kräfte zur Verfügung steht: "Wir müssen aufpassen, dass die Kluft zu den Mannschaften vor uns nicht zu groß wird." Dort werde weiterhin kräftig investiert - "und das, was bei uns ein Königstransfer ist, ist bei anderen die Verpflichtung eines 18-Jährigen aus der zweiten Liga".

Verein und Öffentlichkeit müssen Geduld aufbringen

Den Kurs des VfB findet Labbadia dennoch "prinzipiell nicht unsympathisch", er ist bereit, den eingeschlagenen Weg mitzugehen. Allerdings nur unter einer Bedingung: dass auch der Verein und die Öffentlichkeit Geduld aufbringen, die Ansprüche senken und nicht zuletzt dem Trainer bedingungslos vertrauen.

"Fast schon als Beleidigung" empfindet es Labbadia, wenn ihm unterstellt wird, er setze nicht auf den eigenen Nachwuchs. Das Gegenteil sei der Fall, "doch wenn ich das Gefühl habe, dass einer noch nicht so weit ist, dann erwarte ich, dass man mir das auch glaubt". Nicht jeder sei nun einmal ein neuer Götze, manche brauchten einen längeren Reifeprozess.

Bruno Labbadia, der zuvor als Trainer einen Abstiegskampf noch nicht erlebt hatte, hat vieles gelernt in diesem ersten halben Jahr. Die vielleicht wichtigste Lektion war jene, Geduld zu haben und die eigenen Ansprüche zurückzustellen, was nicht einfach ist für einen, der so ehrgeizig ist wie der Italohesse. Als Freund des gepflegten Offensivfußballs hatte sich der Trainer vorgestellt - und spürte rasch, "dass ich meine Mannschaft damit ins Verderben schicke". Also zählten in der Vorsaison allein das Ergebnis. Und auch in diesem Jahr ist der VfB ziemlich weit von jener Art des Fußballs entfernt, den ihr Trainer gerne sehen würde - ein Fußball, der mit dem vorhandenen Kader nur in den allerbesten Momenten möglich scheint.

VfB hat sich Sparkurs verordnet

Der VfB ist zwar ordentlich in die neue Runde gestartet, in dem einen oder anderen Spiel hatte Labbadia sogar "das Gefühl, dass wir dabei sind, die nächste Stufe zu nehmen". Die Rückschläge folgten aber prompt. "Wir müssen ganz kleine Schritte gehen", sagt der 45-Jährige und ahnt, dass es wohl längere Zeit dauern wird, bis der Verein wieder dort mitmischen kann, wo er sich selbst sieht: möglichst weit oben.

Einen Sparkurs hat sich der VfB verordnet und ist mittendrin, die Altlasten abzuarbeiten aus einer Zeit, als das Geld mit beiden Händen ausgegeben wurde. Labbadia beklagt sich nicht darüber, wenn Christian Träsch oder Bernd Leno verkauft werden; und nur ganz leise murrt er, wenn der Erlös nicht für neue Kräfte zur Verfügung steht: "Wir müssen aufpassen, dass die Kluft zu den Mannschaften vor uns nicht zu groß wird." Dort werde weiterhin kräftig investiert - "und das, was bei uns ein Königstransfer ist, ist bei anderen die Verpflichtung eines 18-Jährigen aus der zweiten Liga".

Verein und Öffentlichkeit müssen Geduld aufbringen

Den Kurs des VfB findet Labbadia dennoch "prinzipiell nicht unsympathisch", er ist bereit, den eingeschlagenen Weg mitzugehen. Allerdings nur unter einer Bedingung: dass auch der Verein und die Öffentlichkeit Geduld aufbringen, die Ansprüche senken und nicht zuletzt dem Trainer bedingungslos vertrauen.

"Fast schon als Beleidigung" empfindet es Labbadia, wenn ihm unterstellt wird, er setze nicht auf den eigenen Nachwuchs. Das Gegenteil sei der Fall, "doch wenn ich das Gefühl habe, dass einer noch nicht so weit ist, dann erwarte ich, dass man mir das auch glaubt". Nicht jeder sei nun einmal ein neuer Götze, manche brauchten einen längeren Reifeprozess.

Davon überzeugt sich Bruno Labbadia übrigens regelmäßig persönlich, wenn er sich nicht nur die Spiele der zweiten VfB-Mannschaft, sondern auch jene der Junioren anschaut. Allerdings könnte es sein, dass sich auch diese Besuche im Nachhinein als Privatvergnügen entpuppen, genau wie das Champions-League-Spiel in Basel: "Irgendwann bin ich nicht mehr hier, und dann ernten andere die Früchte."

Die Punkteausbeute Labbadias

Retter: Der ehemalige Stürmer Bruno Labbadia betreut den VfB Stuttgart inzwischen seit 33 Bundesligaspielen als Trainer. 15 von ihnen gewannen die Stuttgarter, bei elf Niederlagen und sieben Unentschieden (insgesamt 52 Punkte). In der Rückrunde der vergangenen Saison brachten es die abstiegsbedrohten Schwaben auf durchschnittlich 1,67 Punkte unter dem Coach aus Hessen - dies bedeutete den Klassenverbleib für die Stuttgarter.

Stationen: Bei seiner vorigen Bundesligastation Hamburger SV kam Labbadia in 32 Begegnungen auf zwölf Siege, acht Niederlagen und zwölf Unentschieden (48 Punkte) - das entspricht beinahe der gleichen Quote wie beim VfB. Bei seinem ersten Bundesligisten in Leverkusen siegte das Team des Darmstädters in 34 Partien 14-mal, bei 13 Niederlagen und sieben Unentschiedenen (49 Punkte) - die schlechteste Bilanz des Trainers in der ersten Liga.