Revanche geglückt: Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart haben sich für die Finale-Niederlage im Pokal gegen Dresden revanchiert – und wie! Im Viertelfinale siegten die Schwaben in 82 Minuten mit 3:0 Sätzen.

Dresden - Der Traum vom dritten Pokalfinale in Serie dürfen Stuttgarts Volleyball-Frauen weiter träumen. Im Viertelfinale um den DVV-Pokal hat Allianz MTV Stuttgart den amtierenden Pokalsieger Dresdner SC am Mittwochabend mit 3:0 (25:19, 25:22, 25:19) geschlagen. „Was für eine Teamleistung“, jubelte Trainer Guillermo Naranjo Hernández, „Letzte Saison haben meist immer dieselben Sieben gespielt, diese Saison kann ich viel mehr wechseln. Und alle Joker stechen.“ Vor allem vor Jennifer Pettke zog er seinen Hut. Die Nationalspielerin wurde in jedem Satz in der engen Schlussphase für den Aufschlag eingewechselt und machte keinen einzigen Fehler, „und dann noch zwei Aufschlag-Asse. Unglaublich!“, lobte Hernández.

 

2623 Dresdner Fans, überwiegend in Rot gekleidet, konnten ihrem Heimteam in der Margon-Arena selbst im dritten Satz nicht weiterhelfen, als der Double-Gewinner der vergangenen Saison aufgrund einer kurzen Serie von Abstimmungsschwierigkeiten auf Stuttgarter Seite plötzlich mit 13:6 vorne lag. Das Team von Guillermo Naranjo Hernández riss sich aber zusammen und wechselte auf beeindruckende Art und Weise wieder zurück in den Uhrwerkmodus, bei dem alle Zahnräder ineinander greifen, und hatte sich beim 17:17 zurück ins Spiel gekämpft. Eine Aufschlagserie von Pettke und als letzter Ballkontakt ein perfekter Block von Micheli Tomazela Pissinato beendeten die Partie nach nur 82 Minuten. Dresdens Trainer Alexander Waibl bilanzierte: „Im Angriff hat uns die Durchschlagskraft gefehlt. Wenn man die Umstände betrachtet, dann war der Ausgang das, was zu befürchten war.“

Verletzungspech bei Dresden

Schwaben gegen Sachsen: was vor allem in den vergangenen beiden Spielzeiten dramatische, eng umkämpfte und vor allem sehr emotionale Duelle waren, sind aufgrund des personellen Pechs (Abgänge und Verletzungen) beim letztjährigen Meister DSC diese Saison bisher recht einseitige Begegnungen. Schon der Stuttgarter 3:1-Sieg im Supercup am zweiten Oktoberwochenende in Berlin deutete an, dass die Kräfteverhältnisse sich über den Sommer hinweg wohl verschoben haben. Größtes Plus im Stuttgarter Team: eine solide Annahme um die thailändische Libero-Spielerin Wanna Buakaew und ein höchst variabler Angriff. In Michaela Mlejnková (14 Punkte), Renáta Sándor (10), Aiyana Whitney (10) und Micheli Tomazela Pissinato (10) punkteten vier Spielerinnen gegen den Dresdner SC zweistellig, bestens in Szene gesetzt durch Zuspielerin Valerie Nichol, die erneut zur wertvollsten Spielerin der Partie gekürt wurde.

Heimspiel im Halbfinale

Und wenn’s läuft, dann läuft’s: In der anschließenden Auslosung hatten die Stuttgarter doppeltes Glück. Zum einen bekamen sie für das Halbfinale (Potsdam trifft auf Schwerin) am 23. November das Heimrecht zugesprochen – zum anderen zog die Losfee die Rote Raben Vilsbiburg, gegen die es in der Liga schon ein klares 3:0 gab. Aber: „Wir werden Vilsbiburg nicht unterschätzen, sonst wäre unser Sieg umsonst. Ich freue mich über das Heimspiel, für den Club, für die Fans“, sagte Hernández und stieg beschwingt in den Mannschaftsbus, eine ausgelassene Heimfahrt zurück durch die Nacht vor Augen. Die „Road to Mannheim“, ins Finale um den DVV-Pokal am 29. Januar in der SAP-Arena, geht weiter.