Die Benefizfahrt für die Christopherus Lebens- und Arbeitsgemeinschaft von Welzheim in den Schwarzwald haben sechs durchtrainierte Mountainbiker unterwegs noch durch Umwege verlängert. „Sonst wären wir zu früh angekommen.“

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Welzheim - Mit einer Fahrradbeleuchtung von früher hat eine moderne so viel gemeinsam wie eine Funzel mit einem Suchscheinwerfer. Als Stefan Eberle und seine fünf Mitstreiter in der Nacht zum Samstag die Lampen an ihren Mountainbikes anschalten, wird es taghell vor dem Café der Christopherus Lebens- und Arbeitsgemeinschaft in Welzheim. Hier hat von 21 Uhr an die „Warm-up-Party“ für die Fahrer und das Begleitteam von Stefan Eberles Spendentour stattgefunden. Um 0.01 Sind die sechs Sportler auf ihren Fahrrädern gestartet, um in das 261 Kilometer entfernte Gersbach im Südschwarzwald zu fahren, Eberles Heimatort.

 

Die Spenden kommen einem barrierefreien Neubau zugute

Nicht nur aus Freude am Sport sind der 28-jährigeVerfahrensmechaniker und seine Mitfahrer gestartet, die Tour soll der Christopherus Lebens- und Arbeitsgemeinschaft zugute kommen. Diese betreibt das Café in Welzheim und den Erfahrungspfad der Sinne „Eins + Alles“ an der Laufenmühle, wo auch der größte Teil der Lebensgemeinschaft wohnt. Nun wird ein weiteres Wohnhaus für 24 geistig behinderte Menschen in Welzheim gebaut. „Es muss barrierefrei sein. Dazu entsteht eine Brücke mit künstlerisch gestalteten Stationen“, sagt Daniela Doberschütz von der Öffentlichkeitsarbeit der Einrichtung.

Diesem Projekt kommen die Spenden zugute, die Stefan Eberle zusammen mit der Christopherus Lebens- und Arbeitsgemeinschaft bei Firmen rund um Welzheim, aber auch im Schwarzwald gesammelt hat. Und auch der Erlös der Begrüßungsparty, die der KSV Gersbach für die Radler am Samstagnachmittag organisiert hat, kommt in den Spendentopf. Dort ist die Truppe um 14.02 Uhr angekommen. „Wir haben noch ein paar Berge zusätzlich eingebaut, sonst wären wir bereits um 11 Uhr angekommen“, sagt Eberle.

Mit einem Schnitt von 27 Stundenkilometern und „270 Watt auf dem Pedal“ sind ambitionierten Mountainbiker die ersten Stunden unterwegs gewesen. „Dann haben wir etwas langsamer gemacht“, sagt Eberle, denn dem Verein in Gersbach hatte er als Ankunftszeit zwischen 14 und 16 Uhr angegeben. Um 15 Uhr waren deshalb auch noch nicht sehr viele Besucher auf der Party. „Die fragen alle: ja seid ihr schon da?“

Eine Route quer durch halb Baden-Württemberg

Die Route, die von den sechs in Rekordzeit abgefahren wurde, führt von Welzheim über Schorndorf nach Wendlingen und von dort immer den Neckar entlang über Horb, Oberndorf, Schwenningen und Donaueschingen in den Schwarzwald. Weitere Stationen waren Titisee-Neustadt, Schluchsee, Bernau und Todtmoos, von wo es – zumindest für Eberles Truppe – ein Katzensprung bis Gersbach ist, einem Ortsteil der Stadt Schopfheim. Stefan Eberle, der in Welzheim lebt und arbeitet, stammt aus Gersbach, wie Simon Linsin und Kai Saaler, zwei seiner Mitfahrer. Statt der geplanten 261 Kilometer sind die gut gelaunten Sportler übrigens jetzt 286 Kilometer weit gefahren und haben dabei statt 2947 Höhenmetern insgesamt 3649 Meter überwunden. Für die kommende Radsaison war das sicher ein gutes Training.