Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Seine zupackende Art ist vor rund 20 Jahren ganz besonders geschätzt worden. In einem Keller des Werks war ein Salzbad in Brand geraten. „Die haben gewusst, dass ich bei der Waiblinger Feuerwehr bin“ – mittlerweile schon 48 Jahre lang –, „als sie angerufen haben, hab ich gesagt: dann komm ich halt gschwind.“ Mit einer Atemschutzmaske und drei Feuerlöschern verhinderte er ganz allein eine mögliche Katastrophe. „Die Jeans, die dabei drauf ging, hat mir die Firma ersetzt.“

 

Weit regelmäßiger hat Jürgen Riha ein zweites privates Talent in die Firma eingebracht. Mehr als 30 Jahre lang engagierte sich der frühere Amateurliga-Torwart des VFR Waiblingen als Sportwart der Stihl-Betriebssportgruppen. Nicht nur das Andreas-Stihl-Gedächtnis-Fußballturnier, zu dem alle drei Jahre auch die Auslands-Werksmannschaften anreisen, hat er aus der Taufe gehoben, sondern sich auch darum gekümmert, dass anderen Sportarten Trainings- und Wettkampftermine eingeräumt wurden. In 18 Sparten können sich die Mitarbeiter mittlerweile austoben – von Angeln über Tischtennis und Golf bis zum Zweitakt-Rollerrennen.

Rihas persönliches sportliches Idol war wohl nicht von ungefähr Petar Radenkovic. Der jugoslawische Keeper war einer der ersten ausländischen Spieler, der Anfang der 1960er-Jahre in die deutsche Fußball-Bundesliga wechselte. Riha ist deshalb bis heute ein treuer Fan des TSV 1860 München.ć „Der Radi war wie ich: immer ein bisschen Theater und Spaß gemacht – und natürlich ziemlich gut“, sagt Riha und zwinkert. „Ich bin halt keiner, der zum Lachen in den Keller geht.“

Und dann schaut er doch verstohlen auf die Uhr. Die Feier zu jenem Ereignis, das in der gesamten Firmengeschichte erst sieben Mitarbeiter erreicht haben, steht an. Wie schafft man es, 50 Jahre Arbeitsleben durchzuhalten? „Die Kollegen waren einwandfrei – und wenn mir was nicht gepasst hat, dann hab ich das gesagt.“

Seinen Arbeitsplatz hat Jürgen Riha schon geräumt, nur zum Fototermin kehrt er noch einmal kurz dahin zurück. In einer Woche wird er 65, den Geburtstag feiert er im Resturlaub, am 31. Mai ist offiziell Schluss. Was ist das für ein Gefühl nach 50 Jahren? „Ein bisschen komisch schon“, räumt er ein, „die letzten Jahre nach der 40er-Ehrung gingen so schnell vorbei.“ Aber auch nach dem heutigen Abend ist das Kapitel Stihl noch nicht abgeschlossen. Auch als Rentner wird man zu Festen immer wieder eingeladen. Einmal Stihlianer, immer Stihlianer.

Alle drei Generationen der Inhaberfamilie hat Jürgen Riha erlebt. Auch den Firmengründer Andreas Stihl. „Wenn man den mal in der Wirtschaft getroffen hat, hat er einen ausgegeben.“ Auch im Berufsalltag gab es Kontakt. „Er ist immer durch die Abteilungen gegangen und hat nach seinen Leuten geschaut.“

Natürlich habe sich der Konzern verändert, sagt Riha, der auch gut zehn Jahre lang Betriebsrat gewesen ist. An seinem eigenen Arbeitsplatz habe er geschätzt, dass der Computer die aufwendige Karteikästenarchivierung ersetzt habe. Nur die E-Mails, die mag er bis heute nicht leiden. „Wenn es ein Problem gab, hab’ ich lieber direkt mit den Leuten geschwätzt.“

Brand im Stihlwerk selbst gelöscht

Seine zupackende Art ist vor rund 20 Jahren ganz besonders geschätzt worden. In einem Keller des Werks war ein Salzbad in Brand geraten. „Die haben gewusst, dass ich bei der Waiblinger Feuerwehr bin“ – mittlerweile schon 48 Jahre lang –, „als sie angerufen haben, hab ich gesagt: dann komm ich halt gschwind.“ Mit einer Atemschutzmaske und drei Feuerlöschern verhinderte er ganz allein eine mögliche Katastrophe. „Die Jeans, die dabei drauf ging, hat mir die Firma ersetzt.“

Weit regelmäßiger hat Jürgen Riha ein zweites privates Talent in die Firma eingebracht. Mehr als 30 Jahre lang engagierte sich der frühere Amateurliga-Torwart des VFR Waiblingen als Sportwart der Stihl-Betriebssportgruppen. Nicht nur das Andreas-Stihl-Gedächtnis-Fußballturnier, zu dem alle drei Jahre auch die Auslands-Werksmannschaften anreisen, hat er aus der Taufe gehoben, sondern sich auch darum gekümmert, dass anderen Sportarten Trainings- und Wettkampftermine eingeräumt wurden. In 18 Sparten können sich die Mitarbeiter mittlerweile austoben – von Angeln über Tischtennis und Golf bis zum Zweitakt-Rollerrennen.

Rihas persönliches sportliches Idol war wohl nicht von ungefähr Petar Radenkovic. Der jugoslawische Keeper war einer der ersten ausländischen Spieler, der Anfang der 1960er-Jahre in die deutsche Fußball-Bundesliga wechselte. Riha ist deshalb bis heute ein treuer Fan des TSV 1860 München.ć „Der Radi war wie ich: immer ein bisschen Theater und Spaß gemacht – und natürlich ziemlich gut“, sagt Riha und zwinkert. „Ich bin halt keiner, der zum Lachen in den Keller geht.“

Und dann schaut er doch verstohlen auf die Uhr. Die Feier zu jenem Ereignis, das in der gesamten Firmengeschichte erst sieben Mitarbeiter erreicht haben, steht an. Wie schafft man es, 50 Jahre Arbeitsleben durchzuhalten? „Die Kollegen waren einwandfrei – und wenn mir was nicht gepasst hat, dann hab ich das gesagt.“

Seinen Arbeitsplatz hat Jürgen Riha schon geräumt, nur zum Fototermin kehrt er noch einmal kurz dahin zurück. In einer Woche wird er 65, den Geburtstag feiert er im Resturlaub, am 31. Mai ist offiziell Schluss. Was ist das für ein Gefühl nach 50 Jahren? „Ein bisschen komisch schon“, räumt er ein, „die letzten Jahre nach der 40er-Ehrung gingen so schnell vorbei.“ Aber auch nach dem heutigen Abend ist das Kapitel Stihl noch nicht abgeschlossen. Auch als Rentner wird man zu Festen immer wieder eingeladen. Einmal Stihlianer, immer Stihlianer.