Es wird scharf: In einer neuen Schau im Wintergarten der Wilhelma widmet sich dem Gemüse des Jahres, Paprika und Chili. Zu sehen ist auch die schärfste Chili auf Erden.

Bad Cannstatt
In einer neuen Schau in der Wilhelma dreht sich alles rund um das Gemüse des Jahres 2015, Paprika und Chili. Sie ist im Wintergarten bis Mitte Oktober zu sehen. Doch bei den ungleichen Geschwistern aus der Familie der Nachtschattengewächse ist Vorsicht geboten. Während die Paprika, was die Schärfe angeht, eine glatte Null ist findet sich bei den Chilis nicht nur eine größere Farbpalette, die zum Beispiel je nach Sorte und Reifegrad auch weiß, schwarz und violett enthält. Viele sind so scharf, dass man sie nicht mehr als Gemüse, sondern nur zum Würzen nehmen kann. Die Schärfe kann sogar zu Verbrennungen führen. „Wir müssen Handschuhe und Schutzbrille tragen, wenn wir die Samen aus den Früchten putzen“, sagt Wilhelma-Gärtnerin Fenja Krüger, die die Chili-Anzucht betreut.

 

Führungen im September

Neben dem Koi-Teich sind die Wildformen versammelt. Typisch für sie sind kleine Früchte, die nicht hängen, sondern nach oben wachsen. „So locken sie Vögel an“, sagt Krüger. Anders als Säugetiere spüren nämlich Vögel die Schärfe nicht. Sie können die Früchte ohne Probleme fressen. Wenn sie später die Samenkörner andernorts ausscheiden, sorgen sie für die Verbreitung der Chilis. Für die Schau hat Krüger die feurigsten Pflanzen vereint. Der amtierende Rekordhalter als schärfste Chili auf Erden ist der „Carolina Reaper“. Mit der Züchtung zog der US-Amerikaner Ed Currie 2013 ins Guinness-Buch der Rekorde ein. Er stieß die Sorte „Trinidad Scorpion Moruga Red“ vom Thron, die ihrerseits 2012 „Bhut Jolokia“ abgelöst hatte. Auch diese drei Sorten der Paprika-Art Capsicum chinense sind in der Wilhelma ausgestellt.

Führungen durch die Chili-Schau bietet Fenja Krüger am Samstag, 5. September, ab 9.30 Uhr und am Donnerstag, 10. September, ab 11 Uhr an. Treffpunkt ist für die 90-minütigen Rundgänge unter den Gingko-Bäumen vor dem Wintergarten. Eine Anmeldung ist notwendig bis zum Vortag jeweils um 12 Uhr in der Wilhelma-Zentrale unter der Telefonnummer 54 02-0.