Die ersten Monate verbringen Mutter und Jungtier bei den Bonobos eng umschlungen: Keine Chance für die Tierpfleger, das Geschlecht zu erkennen. Nun verrät das Foto eines Besuchers, dass der im November geborene Bonobo-Nachwuchs ein Junge ist.

Bad Cannstatt - Es ist ein Junge! Das Geschlecht des im November zur Welt gekommenen Bonobo-Nachwuchses in der Wilhelma steht nun fest. Erkennen konnten dies die Mitarbeiter anhand eines Fotos, das ein Besucher des Tierparks geschossen hat. Die ersten Monate nach der Geburt verbringen Mutter und Kind üblicherweise eng umschlungen – keine Chance also, das Geschlecht zu erkennen. Die Tierpfleger sind allerdings froh über dieses Verhalten: „Huenda hat das von Anfang an toll gemacht und das Neugeborene dicht am Körper gehalten“, sagt Lisa Kühn. „Und das Kleine hat seine Babyrolle super eingenommen – fest geklammert und schön getrunken.“

 

Atemwegserkrankungen sind eine Gefahr für Bonobos

Die Bonobo-Dame Huenda ist zum ersten Mal Mutter geworden. Ihr Sohn soll den Namen Makasi bekommen. Dies bedeutet „stark“ in Lingala, der Sprache im afrikanischen Kongo, wo die Bonobos heimisch sind. Wie ein Gentest ergeben hat, ist der Vater des Kleinen Kasai. Makasi ist das 15. Mitglied der Bonobo-Familie in dem zoologisch-botanischen Garten.

Bonobos sind für Atemwegserkrankungen anfällig. Daher haben die Tierpfleger aktuell ein besonderes Augenmerk auf den Gesundheitszustand von Makasi und dem zweiten Jungtier Nila. Zudem sind in der Vergangenheit einige bauliche Verbesserungen im Gehege vorgenommen worden, nachdem das Bonobo-Mädchen Alima vor einem Jahr an einer Lungenentzündung gestorben war. Die Pfleger können die Belüftung nun individueller gestalten; außerdem sind Türen ausgetauscht worden.

Gut über den ersten Winter gekommen

„Dass unsere beiden Neugeborenen Nila und Makasi mit ihrem noch nicht so robusten Immunsystem so weit gut über ihren ersten Winter gekommen sind, werte ich als ein Zeichen, dass die Maßnahmen greifen“, so der Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin. Zwar könne man nie ausschließen, dass sich ein Tier einmal erkälte. Nun seien aber die äußeren Bedingungen optimiert, sodass es dann schneller genesen könne.