Diese Aussage wird von den verschiedenen Lagern sehr unterschiedlich bewertet. „Synchronisieren kann in diesem Zusammenhang doch nur bedeuten, dass die neutralen Ergebnisse der Fachämter dem politischen Willen des Rathauses entsprechend umgedeutet werden sollen“, ärgert sich der Geschäftsführer von Haus und Grund, Ulrich Wecker. Die Idee, den Bericht zur Wohnsituation inhaltlich an das Strategiepapier des OB anzupassen, hält Wecker für untragbar: „Wir brauchen objektive Fakten. Eine Bewertung können die Marktteilnehmer selbst vornehmen.“

 

Auf Seiten des städtischen Mietervereins wird dem Oberbürgermeister diese Freiheit zur Interpretation hingegen zugebilligt. „Der Wohnungsmarktbericht muss Prognosen und Einschätzungen enthalten“, sagt der Vorsitzende Rolf Gaßmann, „Konzept und Bericht sollten aus einem Guss sein. Ich sehe hier kein Problem.“

Thema auch bei den Haushaltsberatungen

Nach Meinung von Haus und Grund gibt es jedoch einen weiteren Kritikpunkt am Vorgehen der Verwaltung: „Die Stadträte müssen bald über einen Haushaltsentwurf entscheiden, in dem es auch um das Thema Wohnen geht“, sagt der Geschäftsführer des Eigentümervereins Ulrich Wecker. Im aktuellen Verwaltungsvorschlag finden sich für das kommende Jahr Investitionen für 200 Sozialwohnungen, für 2015 sind 300 geplant. Außerdem sollen pro Jahr jeweils 100 Einfamilienhäuser oder Eigentumswohnungen, die über das Familienbauprogramm gefördert werden, hinzukommen. Bis 2018 sind derzeit Investitionen von 11,2 Millionen Euro geplant. Der Haushalt soll am 20. Dezember beschlossen werden. „Es darf nicht sein, dass Fritz Kuhn die Zahlen aus den Ämtern kennt, während die Stadträte ohne dieses Wissen abstimmen müssen“, betont Ullrich Wecker.