Der Fall Franco A. offenbar die Schattenseiten einer forcierten Willkommenspolitik: Mangelhafte Kontrollen bergen immense Sicherheitsrisiken.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Made in Germany ist eigentlich ein Gütesiegel. Es bürgt für Verlässlichkeit, für ein Minimum an Mängeln. Bei deutschen Behörden wird leider nicht immer so gearbeitet, am wenigsten beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) – der Behörde, die am schnellsten gewachsen ist und in der am meisten Stress herrscht. Sie arbeitet mit dem vierfachen Personal zehnmal so rasch wie vor dem großen Flüchtlingsansturm vor zwei Jahren. Doch das hat seinen Preis.

 

Der Fall Franco A., jenes rechtsradikalen Offiziers, der sich als Flüchtling tarnen wollte, um einen Anschlag zu begehen, offenbart die Schattenseiten der Asylhudelei. Sie wurde installiert, weil die Kanzlerin eine forcierte Willkommenspolitik für wichtiger erachtete als Kontrollen an der Grenze. Franco A. ist angeblich ein Einzelfall, behauptet die Regierung, ohne sich wirklich dafür verbürgen zu können, weil sie bis jetzt nur 2000 von Hunderttausenden Asylakten überprüfen ließ. Diese Revision ergab Verfahrensmängel in haarsträubender Häufigkeit. Bei den meisten mag es sich um Lappalien handeln. Gleichwohl birgt diese Schlamperei am laufenden Band enorme Sicherheitsrisiken. Tatsächlich lässt sich häufig nicht mit der notwendigen Verlässlichkeit sagen, woher die Leute kamen, denen die Asylbürokraten des Bamf in Deutschland Schutz gewährt haben.