Irgendwie bräuchte die Partei von irgendwoher ein klärendes Wort. Thomas Strobl, dem Landesvorsitzenden, will es nicht so recht gelingen. An einem Tag distanziert er sich deutlich von Mappus, am nächsten verwässert er seine Kritik wieder. Er richtet sein Handeln danach aus, die alten Wunden aus der Zeit der Konflikte zwischen den Anhängern von Mappus und denen des früheren Ministerpräsidenten Oettinger nicht wieder aufreißen zu lassen. Verheilt seien diese Wunden noch nicht, sagt Strobl. „Es ist neue Haut darüber gewachsen, aber die ist noch verletzlich.“ Der Parteichef, unter Mappus Generalsekretär, wirkt unentschlossen. Dabei gestehen ihm eigentlich alle in der Partei zu, eine neue Diskussionskultur in die Partei getragen zu haben. Die Zeit der Direktiven ist vorbei.

 

Fraktionschef Peter Hauk sagt: „Wir müssen eine nicht von der Fraktion zu verantwortende Glaubwürdigkeitskrise überwinden.“ Das könne gelingen, „weil die damals Verantwortlichen keine Rolle mehr spielen.“ Nun seien neue Köpfe am Werk, die daran arbeiteten, mit neuen Ideen neues Vertrauen aufzubauen. In Wahrheit ist das Vertrauen der Partei in die neuen Köpfe noch stark ausbaufähig. Mit jedem Monat, der den EnBW-Deal in der Diskussion hält, leidet auch das Ansehen der neuen Führung. Ein verhängnisvoller Zirkel. Strobl und Hauk können sich allenfalls damit trösten, dass in ihrem Rücken keine Wuchtbrummen lauern, die ihnen wirklich gefährlich werden könnten. Und so läuft die eigentliche Strategie der CDU für die Mappus-EnBW-Affäre allein darauf hinaus, duldsam zu warten, bis niemand mehr im Land von dem Thema hören will.