Warum ist Strom in der Steckdose? Wie wird er erzeugt? Diesen Fragen gehen Stefan Tenbohlen, der Direktor des Instituts für Hochspannungstechnik und Energieübertragung der Uni Stuttgart, und seine Nachwuchsstudenten bei der Kinder-Uni nach.

Stuttgart - Wenn es knallt, blitzt und brizzelt ist Stefan Tenbohlen in seinem Element: der Direktor des Instituts für Hochspannungstechnik und Energieübertragung an der Uni Stuttgart beschäftigt sich schon mehr als 20 Jahre lang nicht nur mit Blitzen, von denen er vor einigen Jahren schon einmal bei der Kinder-Uni berichtet hat, sondern auch mit erneuerbarer Energie. Bei der Kinder-Uni am Freitag wird der 48 Jahre alte Elektroingenieur seinen Nachwuchsstudenten erklären, woher der Strom kommt – und warum es ohne diese Energiequelle zappenduster auf der Welt wäre.

 

Stefan Tenbohlen. Foto: Uni Stuttgart
Da die Rohstoffe, die man für den Strom benötigt, nicht unerschöpflich vorhanden sind, ist das ein sehr wichtiges Thema. „Im Moment verbrauchen wir unsere Rohstoffe zwei Millionen mal schneller, als die Entstehung selber brauchte“, sagt der Professor. „Das ist, als ob Kinder am Anfang des Monats innerhalb von einer Sekunde ihr ganzes Taschengeld ausgeben – so schnell verbrauchen wir unsere Energieressourcen im Moment“, sagt der Wissenschaftler. Wenn die Menschen daher nicht bald damit anfangen, Energie zu sparen, könnte es auf der Erde für spätere Generationen recht dunkel werden. Die Kinder von heute können bereits etwas dafür tun, dass ihre eigenen Kinder und Enkelkinder später einmal mit genügend Ressourcen leben können. Wer Strom sparen will, muss aber zunächst einmal verstehen, woher diese Energie kommt und warum wir sie so dringend benötigen.

Spannende Experimente zum Thema Strom

Ohne Strom funktioniert eigentlich fast gar nichts mehr auf der Welt. Keine Heizung, kein Kühlschrank, kein Handy und keine Play Station. Strom zu sparen ist dagegen kinderleicht, der Professor hat einige Tipps parat, die er auch seinen Kindern immer wieder sagt: „Fernseher, Radio und Computer aus, wenn man aus dem Zimmer geht, und das Licht ausschalten.“ Manche Menschen denken, dass es sich nicht lohnt, das Licht auszuschalten, wenn man den Raum nur kurz verlässt. „Das stimmt nicht: wenn sich niemand mehr im Zimmer aufhält, schaltet man das Licht aus, auch wenn man zwei Minuten später wiederkommt.“ Der Professor räumt auch mit einem anderen Irrglauben auf: „Es stimmt auch nicht, dass es mehr Energie verbraucht, den Computer mehrmals am Tag ein und auszuschalten, als ihn den ganzen Tag eingeschaltet zu lassen“, erklärt Tenbohlen.

Über Strom gibt es jedenfalls viel mehr zu sagen, als dass Kinder ihre Finger nicht in Steckdosen stecken sollen. Der Professor hat sich für die Vorlesung einige spannende Experimente überlegt. Eins ist sicher: bei der Kinder-Uni heute wird es knallen!

Was, wann und wo? Die Vorlesung im Überblick

Vorlesung Stefan Tenbohlen ist Direktor des Instituts für Hochspannungstechnik und Energieübertragung an der Uni Stuttgart. Bei der Vorlesung der Kinder-Uni am Freitag ab 16 Uhr dreht sich alles um das Thema Strom: Warum ist Strom in der Steckdose? Woher kommt er eigentlich? Wie wird er erzeugt? All diese spannenden Fragen wird der Professor kindgerecht und nach den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft beantworten.

Ort Die Vorlesung ist im Hörsaal 47.01, Pfaffenwaldring 47, auf dem Campus in Vaihingen. Zutritt haben nur angemeldete Kinder. Eltern oder Begleitpersonen können die Vorlesung per Videoübertragung im Nebenraum verfolgen.

Fortsetzung Die nächste Vorlesung der Kinder-Uni findet am Freitag, 24. Januar 2014, im gleichen Hörsaal in Stuttgart-Vaihingen statt. Uwe Wössner vom Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) wird beantworten, warum wir virtuelle Welten bauen. Der Experte wird den Kindern zeigen, wie man virtuelle und reale Welten zusammenbringt.

Internet Informationen zur Kinder-Uni gibt es online unter www.stuttgarter-zeitung.de/kinderuni;www.uni-stuttgart.de/kinderuni, www.uni-hohenheim.de/kinderuni; www.hbkinder.org.