Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist 4,7 Milliarden Euro an Altlasten auf einen Schlag losgeworden. Ein Portfolio riskanter Papiere sei an internationale Investoren verkauft worden, teilte die LBBW mit.

Frankfurt - Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist 4,7 Milliarden Euro an Altlasten auf einen Schlag losgeworden. Ein Portfolio riskanter Papiere, für das die drei Träger der Bank Garantien übernommen hatten, sei an internationale Investoren verkauft worden, teilte die LBBW im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart und des Sparkassenverbandes des Bundeslandes am Mittwochabend mit.

 

Über die Modalitäten sei wie üblich Stillschweigen vereinbart worden. Namen der Investoren nannte die Bank zunächst nicht. Zuletzt war von Hedgefonds als Käufern der riskanten Papiere die Rede gewesen. Bei dem sogenannten Garantieportfolio handelt es sich um verbriefte Kredite. Mit dem Verkauf reduziert sich das Risiko für die Bank, zudem erspart sie sich die Gebühren, die sie für die Garantie an ihre Träger zahlen musste. Der Verkauf sei auf Wunsch der Garantiegeber geschehen.

Die LBBW hatte bereits in den vergangenen Jahren riskante Papiere in großem Stil losgeschlagen und dabei auch Verluste in Kauf genommen. Das Kreditersatzgeschäft, das sich Ende 2008 noch auf 95 Milliarden Euro belief, ist mit dem Verkauf des garantierten Portfolios auf weniger als vier Milliarden Euro gesunken.

Baden-Württembergs Sparkassenpräsident Peter Schneider sprach von einem „Riesenschritt zum Abbau des Risikos unserer Landesbank“. Mit dem Abbau der Risiken wird Kapital frei, das in das Kerngeschäft gesteckt werden kann. Auch für die Sparkassen sei der Verkauf eine große Erleichterung. „Wir wollten mit der Garantie nie Geld verdienen“, sagte Schneider. Mit der Übernahme der Garantien vor fünf Jahren sollte vermieden werden, dass die LBBW noch mehr Geld von den Trägern brauchte. Diese hatten fünf Milliarden frisches Kapital beigesteuert. „Dass jetzt trotzdem ein stattlicher Geldbetrag aus der Garantiegebühr übrig bleibt, ist umso erfreulicher“, sagte Schneider.