Ein mehr als zweieinhalbstündiges Orsons-Video, eine Melt-taugliche EP und Unplugged mit Kesselblick: in den letzten Wochen hat die Stuttgarter Popwelt einige schöne Sachen rausgebracht. Wir haben das alles mal versammelt.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Nein, die folgende Aufstellung von neuer Popmusik aus Stuttgart folgt keinem roten Faden. Aber uns sind in den vergangenen Wochen immer mal wieder kleinere Releases begegnet, die wir den werten Lesern und Popfreunden nicht vorenthalten wollen - alle aus Stuttgart und Umgebung, allesamt schön produziert, mit tollem Video oder generell geil. Also auf zum Sound of Winter of Stuttgart 2015.

 

Tune Circus

Das Album der Ludwigsburger Band Tune Circus haben wir schon hier besprochen. Der beste Song auf "The Sound of Breaking Waves" nennt sich "Rock'n'Roll Baby" und hat korrekterweise ein hübsches Video bekommen. Über den Sound brauchen wir nicht länger zu spekulieren, also Play:

Basii

Basii sind ein Trio aus Stuttgart und haben seit wenigen Tagen ihre EP draußen. Eckdaten: deutsche Texte, verhallte Drums, Synthies im Vordergrund und Arpeggiator im Hintergrund, bisschen wie eine elektronische, softere Version von Heisskalt. Empfehlen wir für den Play-Live-Wettbewerb für die legitime Nachfolge von Antiheld, Schmutzki und, ja, Heisskalt.

Andean Wolf

The Andean Wolf bestehen aus dem Sänger Hagen Wagner und dem Produzenten Julian Lindemann. Zu zweit lässt sich natürlich leichter an Soundideen arbeiten, in diesem Fall oszillieren die vier Songs auf der EP noch zwischen ausproduziertem Singer-Songwriter und elektronischerer Ecke wie bei "The Storm" - dieser Track ist aber schonmal ziemlich gelungen, er erinnert ziemlich stark an diesen Song von Odesza (die spielen immerhin beim Melt) oder generell die ganzen elektronisch-elegischen Pop-Acts.

Weil der Sänger Hagen Wagner bei der Filmfabrik Schwaben mitmacht, haben The Andean Wolf genau da ihr tolles Video machen lassen. Eine gute Referenz, die Filmfabrik hat schon für andere Bands tolle Videos gedreht.

Eau Rouge

Der Name Eau Rouge ist schon gefallen. In Stuttgart versteht sich bekanntlich keiner besser darauf, selbst ein neues Video mehrfach anzuteasern als Eau Rouge. Jetzt ist das neue Video tatsächlich draußen und wir enthalten es euch natürlich nicht vor. "The Burden of Beauty" wurde auf Super-8 gedreht, was den Hipster-Faktor hochhält. Ist aber auch ein toller Song und wir freuen uns aufs Debütalbum.

The Overdressed Monkeys

The Overdressed Monkeys haben wir hier schon vorgestellt. In die vorliegende Auflistung schafft es die Band wegen ihres schönen Kesselblick-Videos - und weil man eine so mit Gitarren überfrachtete Unplugged-Version nur selten hört. Lässt sich trotzdem gut an:

Kaufmann Frust

Kaufmann Frust spielen gern in obskuren Kellern oder trinkfesten Konzertkneipen und sind gerade dabei, ihren Sound zu finden. Das folgende Video macht Lust auf die 7", die vom 15. März an offiziell zu haben ist. Wir haben die Band auch schon zum Interview getroffen, ein kleines Porträt und mehr Infos zum Szene-Faktor folgen. Solange seien nur die Namen Ralv Milberg und Philipp Koch (Heisskalt) genannt.

Die Orsons

Die Orsons schließlich sind die vielleicht bekannteste Band in diesem Pop-Kompendium. Am 20. März erscheint das neue Album mit dem zwingenden Titel "What's goes?" Wirklich Sinn für Humor beweist aber das offizielle Video dazu: Es ist sportliche 2 Stunden 37 Minuten lang - sagen wir so, eine hübsch ironische Antwort an all jene, die sich die ersten drei Sekunden anhören, dann zweimal skippen und nach zehn Sekunden auf "Next" klicken. So wie die Leser dieses Textes es hoffentlich mit keinem der vorgestellten Songs getan haben. Und wer sich sogar noch die Zeit nimmt, die Kommentare zu lesen, kriegt auch angeblich die Antwort darauf, warum das Video genau 2 Stunden 37 Minuten lang ist. 

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