Seit Sonntagabend um 18 Uhr ist der Ausstand der GDL offiziell beendet. Mit Verzögerungen im Zugverkehr ist dennoch weiter zu rechnen. Die Nachrichten zum dreitägigen  Lokführerstreik lesen Sie in unserem Newsblog.

Stuttgart - Der Lokführerstreik ist beendet - Fahrgäste der Bahn müssen sich aber auch im Südwesten noch auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Im Regional- und S-Bahn-Verkehr sei jedoch mit wenig Anlaufschwierigkeiten zu rechnen.

 

Die Nachrichten rund um den GDL-Streik lesen Sie im folgenden Newsblog.

+++ 8. November, 18 Uhr +++ Der Streik der Lokführer ist offiziell beendet. Es ist dennoch weiter mit Verzögerungen im Bahnverkehr zu rechnen.

+++ 8. November, 15.05 Uhr +++ Der tagelange Lokführerstreik hat der Tourismusbranche im Südwesten geschadet. „Vor allem in den größeren Städten wurden zum Teil bereits Hotelzimmer und gebuchte Stadtführungen storniert“, sagte Martin Knauer von Tourismus Baden-Württemberg. Insbesondere der Tagestourismus leide stark unter dem Streik. „Schon am Mittwoch sind einige Gäste frühzeitig abgereist oder haben ihre Buchungen storniert“, sagte etwa ein Sprecher des Hotels am Karlstor in Karlsruhe. Rund 20 Prozent der Gäste in der Woche hätten ihre Buchungen abgesagt. Auch Anbieter von Städtetouren in Stuttgart hätten den Streik „kräftig gespürt“, sagte eine Sprecherin der Stuttgart Marketing GmbH. Laut einer Organisatorin von Führungen in Freiburg wurde fast die Hälfte der Anmeldungen gecancelt. „Das ist aber nicht so tragisch, weil die Gäste die verschieben.“

+++ 8. November, 10.52 Uhr +++ Nach dem Ende des Lokführerstreiks am Samstag um 18 Uhr rechnet die Bahn im Regional- und S-Bahn-Verkehr im Südwesten nach eigenen Angaben mit wenig Anlaufschwierigkeiten. „Es ist einfacher, die kurz laufenden Linien zu besetzen“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens am Morgen. Im Fernverkehr werde es wohl aber weiter zu Verspätungen und Ausfällen kommen. Von Montag an soll der Verkehr dann wieder ohne Probleme laufen.

+++ 7. November, 17.44 Uhr +++ Die Bahn rechnet damit, dass die Auswirkungen des Streiks bis in den Sonntag hinein spürbar sind. "Wir sind leider kein Computer, an dem man die Reset-Taste drücken kann und alles läuft wie zuvor", gibt ein Bahnsprecher zu verstehen.

+++ 7. November, 17.34 Uhr +++ Kommentar zum vorzeitigen Ende des Lokführerstreiks: Mit der Verkürzung des Streiks demonstriert die GDL ihre Stärke.

+++ 7. November, 15.10 Uhr +++ Nach seinem "Sieg" vor dem Landesarbeitsgericht verkündet GDL-Chef Claus Weselsky überraschenderweise einen Ausstand des Streiks zum Samstagabend, 18 Uhr. Ab dann sollen die Bahnen wieder regulär fahren.

+++ 7. November, 15.00 Uhr +++ Die Deutsche Bahn ist auch in der zweiten Instanz gescheitert. Das Landesarbeitsgericht Hessen bestätigt das Urteil des Arbeitsgerichts Frankfurt vom Vorabend und erklärt den Streik der Lokführer-Gewerkschaft GDL für rechtmäßig.

+++ 7. November, 14.05 Uhr +++ Vor dem Landesarbeitsgericht Hessen ist der erneute Vergleichsversuch gescheitert, mit dem der Lokführerstreik beendet werden sollte. Die Gewerkschaft GDL lehnte den Vorschlag des Gerichts ab und verlangte am Freitag eine Entscheidung der zweiten Instanz.

+++ 7. November, 13.45 Uhr +++ Reisende in Baden-Württemberg haben auch am zweiten Tag des bundesweiten Streiks der Lokführer-Gewerkschaft GDL mit Zugausfällen und Verspätungen zu kämpfen gehabt. Im morgendlichen Berufsverkehr im Land sei es verhältnismäßig ruhig abgegangen, sagte ein Sprecher des Lagezentrums im Innenministerium. Am Abend könne es aber enger werden auf den Straßen. „Es wird nochmal anziehen“, sagte der Sprecher.

Fußballfans, die am Wochenende mit der Bahn zu den Bundesliga-Spielen fahren wollen, sind ebenfalls vom Streik betroffen. Die Fans des VfB Stuttgart, die zum Spiel nach Bremen fahren wollen, haben sich nach Angaben des Vereins bereits auf Fahrgemeinschaften umgestellt. Nach einer Mitteilung der Polizei in Mannheim fahren keine Sonderzüge nach Sinsheim zur Begegnung TSG 1899 Hoffenheim gegen 1. FC Köln in der Rhein-Neckar-Arena. Die Polizei rechnet mit einem enormen Verkehrsaufkommen auf der A5 und A6 nach Sinsheim.

+++ 7. November, 13.27 Uhr +++ Auch das Landesarbeitsgericht Hessen startet einen Versuch, den Lokführerstreik mit einem Vergleich zu beenden. Der Vorsitzende Richter Michael Horcher überreichte am Freitagmittag den Streitparteien Deutsche Bahn und Gewerkschaft GDL einen Vorschlag, über den sie nun getrennt beraten sollen. Über den Inhalt wurde zunächst nichts bekannt. Lehnen die Parteien erneut ab, entscheidet das Landesarbeitsgericht, ob der Streik fortgesetzt werden kann.

+++ 7. November, 13.00 Uhr +++ Generell haben sich die Bürger in ganz Deutschland auf den Lokführerstreik eingestellt. Über Twitter bekunden einige ihre Solidarität gegenüber den streikenden Lokführern.

+++ 7. November, 11.36 Uhr +++ In der Berufungsverhandlung um den Lokführerstreik hat die Deutsche Bahn ihre am Vortag gescheiterte Argumentation wiederholt. Vor dem Landesarbeitsgericht Hessen führte ihr Anwalt Thomas Ubber aus, dass Teilforderungen der Gewerkschaft GDL gegen die Friedenspflicht verstießen und jüngere Mitarbeiter diskriminierten. Wichtigstes Argument blieb die nach Auffassung der Bahn unverhältnismäßige Härte des Streiks, mit dem die GDL seit Mittwoch große Teile des deutschen Bahnverkehrs lahmlegt. Erneut brachte die Bahn einen täglichen Schaden von rund 100 Millionen Euro für die deutsche Wirtschaft vor. Dem Unternehmen selbst entstehe durch den Streik ein Schaden in ähnlicher Höhe.

+++ 7. November, 10.44 Uhr +++ Vor dem Landesarbeitsgericht Hessen hat in Frankfurt die Berufungsverhandlung um den Lokführerstreik begonnen. Am Vorabend hatte die erste Instanz den Arbeitskampf der GDL für rechtmäßig erklärt. Dagegen hat die Bahn Berufung eingelegt. Sie will weiterhin eine einstweilige Verfügung gegen den Streik erreichen, den sie für unverhältnismäßig hält. Am Donnerstagabend hatten die Parteien vor dem Arbeitsgericht stundenlang um einen möglichen Vergleich gerungen, der aber letztlich platzte. Wäre es zu einer Einigung gekommen, hätte die GDL den Streik sofort beenden müssen.

+++ 7. November, 9.42 Uhr +++ Der Deutsche Beamtenbund (DBB) hofft im Lokführer-Tarifkonflikt auf eine Annäherung zwischen der Bahn und der GDL in der zweiten Gerichtsinstanz. „Ich baue zuversichtlich darauf, dass in der Revisionsentscheidung des Landesarbeitsgerichts heute noch einmal ein Versuch gemacht wird, die strittigen Verfahrensfragen zu lösen“, sagte der DBB-Vorsitzende Klaus Dauderstädt am Freitag im Deutschlandfunk. „Das wäre vielleicht sogar ein Signal, den Arbeitskampf zu beenden.“ Anschließend könne man möglicherweise in Verhandlungen übergehen.

Die Deutsche Bahn hatte am Donnerstag in einem Eilverfahren ein Ende des Streiks erzwingen wollen. In erster Instanz lehnte das Frankfurter Arbeitsgericht einen entsprechenden Antrag auf eine einstweilige Verfügung ab. Laut Gericht verstößt der Arbeitskampf der GDL nicht gegen die Friedenspflicht und ist auch verhältnismäßig.

+++ 7. November, 7.52 Uhr +++ Auch am Freitag müssen Reisende in Baden-Württemberg wegen des Lokführerstreiks mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Nach Angaben der Verkehrsleitzentrale in Stuttgart hielt sich das Verkehrschaos im morgendlichen Berufsverkehr allerdings in Grenzen. „Auf den Straßen außerhalb Stuttgarts geht es eigentlich, in der Stadt sind die Straßen aber dicht“, sagte ein Verkehrsexperte. Laut einer Bahnsprecherin sind Bahnhöfe und noch fahrende Züge „extrem leer“.

+++ 7. November, 7.00 Uhr +++ Die Twitter-Community meldet die ersten Staus in der Region Stuttgart...

... und verlassene Bahnsteige

+++ 7. November, 6.00 Uhr +++ Die Lokführer dürfen weiter streiken - das hat das Arbeitsgericht Frankfurt am späten Donnerstagabend entschieden. Damit lehnte das Gericht einen Antrag der Deutschen Bahn ab, die mit einer einstweiligen Verfügung den Lokführerstreik unterbinden wollte. Die Bahn hat bereits angekündigt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Die Verhandlung vor der nächsthöheren Instanz dürfte voraussichtlich diesen Freitag um 10.30 Uhr beginnen.

Das Urteil ist eine schlechte Nachricht für Reisende und Pendler, sagt StZ-Redakteur Matthias Schiermeyer, auch, wenn es zu Erwarten war. 

+++ 7. November, 6.00 Uhr +++ Ein Mietwagenverleih ernennt GDL-Chef Claus Weselsky zum "Mitarbeiter des Monats", ein Modelleisenbahnhersteller bringt eine "Weselsky-Edition" auf den Markt. Die Netzwelt verulkt den GDL-Chef auf kreative Weise.

+++ 6. November, 17.47 Uhr +++ Am ersten Tag des Lokführerstreik im Personenverkehr der Deutschen Bahn wird auch der Heimweg für viele Pendler zur Geduldsprobe: Am Donnerstagnachmittag staute es sich bereits auf allen Ein- und Ausfahrtsstraßen in und um den Stuttgarter Kessel. "Es gibt mehr stehenden Verkehr als fahrenden", sagte Thomas Ulmer von der Stuttgarter Polizei. Besonders betroffen waren die Bundesstraßen B27 und B14 und natürlich die Autobahnen A8 und A81 rund um das Kreuz Stuttgart.

+++ 6. November, 17.40 Uhr +++ Einige Fußballfans des VfB Stuttgart, die am Wochenende zum Bundesligaspiel beim SV Werder Bremen reisen wollen, müssen wegen des Streiks umdisponieren. Die meisten Anhänger würden die Anreise ohnehin mit dem Auto organisieren, sagte ein Sprecher des VfB am Donnerstag. Und auch für die Zugfahrer sieht er Hoffnung, da die Bahn wohl „den ein oder anderen Zug“ einsetzen werde. Der Trainer des SC Freiburg, Christian Streich, hofft derweil, dass nicht zu viele Fans des Gegners SC Schalke 04 „auf der Strecke blieben“. „Ich glaube die Fans sind clever genug, einen Weg zu finden.“

+++ 6. November, 16 Uhr +++ Die Spritpreise an deutschen Tankstellen sind nach Angaben des ADAC bislang vom Lokführerstreik unberührt geblieben. Am Donnerstag habe es sogar einen leichten Preisrückgang gegeben, teilte der Automobilclub in München mit. Wegen des Streiks auch im Güterverkehr hatte es Befürchtungen gegeben, Sprit könne sich wegen möglicher Lieferengpässe und einer erhöhten Nachfrage verteuern.

+++ 6. November, 13.03 Uhr +++ Der Bahn-Streik trifft sogar die Kunst: Um dringende Termine vor der großen Oskar-Schlemmer-Ausstellung einhalten zu können, müssen verschiedene Bilder-Kuriere von der Bahn auf Flugzeuge umgebucht werden. Das berichtete die Stuttgarter Staatsgalerie am Donnerstag. So solle eine Kurierin des Bauhaus-Archivs in Berlin am Montag eine ganze Reihe von Leihgaben auspacken. Sie fliegt nun, statt mit der Bahn zu kommen - was beim kurzfristigen Buchen mehrere Hundert Euro teurer sei. Die Staatsgalerie zeigt vom 21. November an die Retrospektive "Oskar Schlemmer - Visionen einer neuen Welt" über den Bauhaus-Star (1888-1943) mit zig Leihgaben aus der ganzen Welt.

+++ 6. November, 12.49 Uhr +++ Auch die Grünen in Baden-Württemberg hat der Lokführerstreik aus der Bahn geworfen. Die Delegierten am Wochenende zum Parteitag nach Tuttlingen zu bringen sei eine "kleine logistische Herausforderung", sagte Grünen-Landeschefin Thekla Walker am Donnerstag in Stuttgart. "Das trifft uns schon hart." Man werde versuchen, Busse für die Delegierten aus Stuttgart zu organisieren. Aber auch das Rad ist eine Option: Der Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, werde sicherlich mit dem Fahrrad kommen und bekomme dann eine Apfelschorle, sagte Walker ironisch.

+++ 6. November, 12.38 Uhr +++ Nach Einschätzung eines Fachanwalts hat die Deutsche Bahn nur geringe Chancen, den laufenden Lokführerstreik per Gerichtsbeschluss zu stoppen. „Ich rechne nicht damit, dass die Bahn mit der Verfügung Erfolg hat, da Arbeitsgerichte in der Vergangenheit häufig das Grundrecht auf Streik bestätigt haben“, erklärte Reinhard Schütte vom Deutschen Anwaltverein am Donnerstag vor der Verhandlung beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main. Über eine Berufung könne dann das Landesarbeitsgericht als nächsthöhere Instanz voraussichtlich erst am Freitag entscheiden. Dieser Weg stünde auch der streikenden Gewerkschaft GDL im Fall einer Niederlage offen - allerdings müsste sie laut Schütte ihren Streik zunächst abbrechen.

+++ 6. November, 12.03 Uhr +++ Auch die katholische Kirche nutzt den Streik zu Werbezwecken

+++ 6. November, 11 Uhr +++ Der Bahnstreik schließe blinde und sehbehinderte Menschen von ihren Teilhabemöglichkeiten am gesellschaftlichen Leben aus, beklagt die Nikolauspflege Stuttgart. Die Stiftung für blinde und sehbehinderte Menschen veranstaltet am Freitag die 6. überregionale Fachmesse „Besser sehen“, zu der normalerweise zwei- bis dreitausend Besucher erwartet werden. Die sehbeeinträchtigten Messebesucher seien auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, um nach Stuttgart zu gelangen. Nur wie, wenn viele der Züge nicht fahren?

Ein Sprecher der Bahn sagte, er könne den betreffenden Menschen nur empfehlen, an einem solchen Tag am besten zuhause zu bleiben. Ein Unterstützungsangebot oder einen Sonderservice werde es nicht geben. Die Nikolauspflege fordert, in Zukunft die Situation behinderter Menschen, hier speziell mit Blindheit oder Sehbehinderung, einigermaßen angemessen zu berücksichtigen.

+++ 6. November, 10.29 Uhr +++ Wegen des Streiks sind viele Pendler am Morgen auf die Stadtbahn ausgewichen. Die Folge waren volle Bahnen auf fast allen Linien. Besonders die U1 und U2 waren betroffen. Noch bis zum Nachmittag kann es zu Verspätungen im Stadtbahnverkehr kommen.

+++ 6. November, 10.00 Uhr +++ Die Deutsche Bahn geht juristisch gegen den Streik der Lokführer vor. Es werde eine einstweilige Verfügung beim Amtsgericht Frankfurt beantragt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das Frankfurter Arbeitsgericht will noch am Donnerstag darüber entscheiden, ob der Lokführerstreik bei der Deutschen Bahn untersagt werden kann. Über den Antrag des Unternehmens auf eine einstweilige Verfügung solle um 16.30 Uhr mündlich verhandelt werden, teilte das Gericht mit.

+++ 6. November, 9.50 Uhr +++ Claus Weselsky ist für viele weiterhin der Buhmann...

+++ 6. November, 9.45 Uhr +++ Nachdem es am Morgen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in und um Stuttgart kam, hat sich die Situation im Laufe des Vormittags allmählich beruhigt.

+++ 6. November, 8.40 Uhr +++ Die Bahn rechnet aufgrund des Streiks mit massiven Beeinträchtigungen im Personenverkehr. Pkw- und Lkw-Fahrer müssten sich zudem darauf einstellen, dass das Benzin an einigen Tankstellen knapp werden könnte. 

+++ 6. November, 8.30 Uhr +++ Der Stuttgarter Flughafen meldet, dass der geplante Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Degerloch und Flughafen entfällt. Die S-Bahnlinie S2 fährt wie angekündigt im Stundentakt.

+++ 6. November, 8.08 Uhr +++ Am ersten Morgen des viertägigen Bahnstreiks hat es vor allem Autofahrer auf der A81 aus Heilbronn in Richtung Stuttgart hart getroffen. Pendler sind hier zwar Kummer gewöhnt, doch zwischen Ilsfeld (Kreis Ludwigsburg) und Stuttgart-Feuerbach stockte der Verkehr im morgendlichen Berufsverkehr auf einer Länge von 30 Kilometern.

A81 auf Höhe Zuffenhausen, Blickrichtung Heilbronn

(Screenshot www.svz-bw.de)

Auch in Stuttgart waren die üblichen Stau-Strecken stark belastet. So kam es auf den Einfallstraßen in die Landeshauptstadt zu kleineren Staus, vor allem die B10 zwischen Obertürkheim und Rosensteinbrücke war mit einem acht Kilometer langen Stau betroffen. Auch auf der B27 aus Richtung Tübingen stockte es. In der City blieb das große Verkehrschaos allerdings aus, so ein Sprecher der Stuttgarter Polizei.

Auch die Polizei in Esslingen meldete am Morgen zwar höheres Verkehrsaufkommen, aber keine chaotischen Zustände auf den Straßen. Lediglich auf der ohnehin stark befahrenen B10 in Richtung Stuttgart sei der Verkehr zähflüssig, so die Polizei.

Im Rems-Murr-Kreis sorgte ein Unfall auf der B29 in Richtung Stuttgart zwischen den Anschlussstellen Winterbach und Remshalden für einen drei Kilometer langen Stau.

+++ 6. November, 8.00 Uhr +++ Die Stuttgarter nehmen den Streik mit Humor...

+++ 6. November, 7.51 Uhr +++ Der Deutsche Beamtenbund (DBB) hat das kompromisslose Vorgehen der Lokführergewerkschaft GDL im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn kritisiert. Die GDL habe die Schlichtung mit der Bahn abgelehnt, „das war nicht abgestimmt mit uns“, sagte DBB-Chef Klaus Dauderstädt am Donnerstag im ARD-Morgenmagazin. „Ich hätte der GDL empfohlen, sich auf eine Schlichtung einzulassen.“ Dauderstädt hält ein sofortiges Einlenken der Lokführergewerkschaft für möglich, sobald die Bahn „faire Verhandlungen auf Augenhöhe“ zusage. Er könne sich dann einen Vorschlag der GDL vorstellen, „den Streik auf der Stelle zu beenden“. Der Chef des Beamtenbundes kritisierte auch die Bundesregierung. Die hätte das Staatsunternehmen dazu drängen müssen, der Gewerkschaft „endlich ein faires Verhandlungsrecht einzuräumen, dann wäre der ganze Streit gar nicht entstanden“.

Der Beamtenbund steht bislang hinter der GDL und unterstützt deren Streik finanziell. Grund für den Ausstand sind nicht nur Forderungen nach Lohnerhöhungen und einer kürzeren Arbeitszeit. Gestritten wird vor allem um das Recht der GDL, neben den Lokführern auch die Zugbegleiter vertreten zu können. Die Bahn lehnt konkurrierende Tarifverträge für eine Berufsgruppe ab. Das Zugpersonal wird derzeit von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vertreten.

+++ 6. November, 7.23 Uhr +++ Am ersten Streikmorgen des bundesweiten Lokführerstreiks im Personenverkehr ist der Ersatzfahrplan in Baden-Württemberg störungsfrei angelaufen. „Die Kunden, die auf die Bahn angewiesen sind, haben sich auf die Situation eingestellt“, sagte ein Bahnsprecher am Donnerstagmorgen. Der Ersatzfahrplan decke etwa ein Drittel des regulären Zugangebots ab und werde bislang eingehalten. Die S-Bahnen im Raum Stuttgart fahren im Stundentakt. Eine Umfrage am Morgen habe ergeben, dass die Situation an den Bahnhöfen in Baden-Württemberg verhältnismäßig ruhig ist.

+++ 6. November, 07.00 Uhr +++ Für Reisende und Pendler hat die Deutsche Bahn einen Ersatzfahrplan erstellt. Auch für den Regionalverkehr in der Region Stuttgart hat man sich um eine Lösung bemüht.

+++ 6. November, 05.50 Uhr +++ Der Fern- und Regionalverkehr ist nach dem Streikstart im Personenverkehr am Donnerstagmorgen laut Bahn „ausgedünnt, aber weitgehend stabil“ angerollt. In einer Mitteilung sprach der Konzern von „massiven Beeinträchtigungen“ für Reisende und Pendler. Für Donnerstag und Freitag sind die Ersatzfahrpläne bereits öffentlich. Für Samstag stünden ab 12 Uhr Informationen online bereit, für Sonntag sei die Veröffentlichung am Freitagmittag vorgesehen. Im Regionalverkehr sind die Streikauswirkungen laut Bahn unterschiedlich spürbar. In Süddeutschland verkehrten etwa 40 Prozent der Züge. Für die S-Bahnen unter anderem in Stuttgart werde ein Stundentakt angeboten. Die Bahn befindet sich im längsten Streik ihrer 20-jährigen Geschichte. Die Lokführer-Gewerkschaft (GDL) will mehr als vier Tage die Arbeit ruhen lassen. Der Streik im Güterverkehr hat am Mittwochnachmittag (15.00 Uhr) begonnen, im Personenverkehr am Donnerstagmorgen (02.00 Uhr). Die GDL fordert für die Beschäftigten mehr Geld, eine kürzere Arbeitszeit und will das gesamte Zugpersonal bei Verhandlungen vertreten.

Seite 2: Streikbeginn im Güterverkehr

+++ 5. November, 20.17 Uhr +++ Der Autovermieter Sixt ernennt GDL-Chef Claus Weselsky in einer Werbekampagne zum "Mitarbeiter des Monats". Sixt wirbt damit für "Mietwagen an allen Bahnhöfen".

+++ 5. November, 19.35 Uhr +++ Unternehmen wie Fernbusse profitieren von dem Streik; andere Branchen trifft der Ausstand. Die Börse reagiert gelassen auf den Streik der GDL.

+++ 5. November, 18.06 Uhr +++ OB Fritz Kuhn kritisiert die Unverhältnismäßigkeit der Streikdauer. Er schade Stuttgart und der Region.

+++ 5. November, 16.09 Uhr +++ Ohne Kompromisse geht es nicht, meint StZ-Redakteur Matthias Schiermeyer. Doch eine Einigung zwischen der GDL und der Deutschen Bahn ist bislang nicht in Sicht.

+++ 5. November, 15.40 Uhr +++ Die GDL lehnt die von der Deutschen Bahn vorgeschlagenen Schlichtungsgespräche ab. Es wird also wie erwartet zum Streik kommen.

+++ 5. November +++ Einige Twitter-User reagieren mit Humor auf den GDL-Streik

+++ 5. November, 15 Uhr +++ In einem Video erklärt die Deutsche Bahn wie Reisende trotz Streik an ihr Ziel kommen können.

+++ 5. November, 14.15 Uhr +++ Die Deutsche Bahn hat für die S-Bahnen in Stuttgart und der Region einen Ersatzfahrplan erarbeitet. Auf allen Linien außer der S60 verkehren im Stundentakt Züge, für die S60 wird ein Busersatzverkehr eingerichtet.

+++ 5. November, 14.11 Uhr +++ Fernbusunternehmen profitieren vom Bahnstreik: Anbieter wie MeinFernbus, Flixbus und DeinBus werden auf den stark frequentierten Strecken im Südwesten mehr oder größere Busse einsetzen.

+++ 5. November, 14.09 Uhr +++ Mit dem Angebot eines Schlichtungsverfahrens will die Deutsche Bahn den Lokführerstreik in letzter Minute abwenden. In dem festgefahrenen Tarifkonflikt sollten beide Seiten jeweils einen unparteiischen Schlichter benennen, die dann einen gemeinsamen Vorschlag vorlegen sollen, sagte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber am Mittwoch in Berlin. Das Angebot sei der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Mittag zugegangen. Voraussetzung sei, dass die GDL ihren Streik absage und dieses Angebot zur Schlichtung bis heute, Mittwoch, um 20 Uhr annehme.

+++ 5. November, 13.45 Uhr +++ Info für Flugreisende: Die S-Bahnlinie S2 wird den Stuttgarter Flughafen während des Streiks stündlich anfahren. Außerdem verkehrt ein Busersatzverkehr zwischen Flughafen und dem Albplatz in Degerloch, von wo aus man auf die U-Bahn umsteigen kann. Die Busse fahren ebenfalls stündlich im halbstündigen Abstand zur S-Bahn. Der Busersatzverkehr fährt täglich zwischen 6.38 Uhr und 23.38 Uhr, nähere Angaben dazu finden sich auf der Website des Verkehrs- und Tarifverbundes Stuttgart. Auch Regionalbusse und Fernbuslinien, die den Flughafen regulär anfahren, verkehren nach ihren üblichen Fahrplänen.

+++ 5. November, 12.26 Uhr +++ Auf Twitter formiert sich Gegenwehr zum Bahnstreik - unter #Twitfahrzentrale kann man Mitfahrgelegenheiten suchen oder anbieten.

+++ 5. November, 12.05 Uhr +++ Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück hat sich in die Diskussion um den Bahnstreik eingebracht und den sofortigen Rücktritt von GDL-Chef Horst Weselsky gefordert.

+++ 5. November, 12.00 Uhr +++ Der geplante Lokführerstreik könnte die Wirtschaft nach Prognose von Forschern einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. In der Industrie seien Produktionsunterbrechungen zu erwarten, die schnell zu Schäden von über 100 Millionen Euro pro Tag führen könnten. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) befürchtet negative Folgen für die Konjunktur.

+++ 5. November, 11.45 Uhr +++ Wer noch nicht weiß, wie er in den nächsten Tagen ans Ziel kommen soll, kann zum Beispiel unter www.mitfahren.de nach Mitfahrgelegenheiten suchen. Das Angebot ist kostenlos, die mitfahrenden Parteien teilen sich die Spritkosten.

+++ 5. November, 11.11 Uhr +++ VfB-Fans, die am Samstagabend zum Auswärtsspiel nach Bremen fahren wollen, sind ebenfalls vom Bahnstreik betroffen. Viele haben sich vorab schon um um Alternativen zur Bahn gekümmert. Währenddessen versucht der VfB, mit der Deutschen Bahn abzuklären, inwieweit Züge im Rahmen eines Notfahrplans nach Bremen und wieder zurück fahren.

+++ 4. November +++ So kommen Sie während des Bahnstreiks an Ihr Ziel: Wir stellen Alternativen zu S-Bahn und Regionalzug vor.

+++ 4. November +++ Auf die Kunden der Deutschen Bahn kommt der längste Streik in der Geschichte des Unternehmens zu. Von Donnerstag, 2.00 Uhr, an wollen die Lokführer im Personenverkehr bundesweit für vier Tage die Arbeit niederlegen.