Raphael Holzhauser (20, FC Augsburg). Am Sonntag tritt sein aktueller Verein beim VfB an, aber der Mittelfeldspieler ist nicht dabei – oder nur als Zuschauer auf der Tribüne. Holzhauser fällt mit einem Muskelfaserriss aus. Seinen anfänglichen Stammplatz in Augsburg hat er jedoch schon lange vor seiner Verletzung verloren – mangels Leistung. Letztmals gehörte er am 21. September gegen Hannover zur Startformation. „Er hat etwas den Anschluss verloren“, sagt der VfB-Manager Fredi Bobic dazu – und liegt damit auf einer Wellenlänge mit seinem Augsburger Kollegen. „In der Schlagzahl, die man in der Liga braucht, muss Raphael schon noch ein bisschen zulegen“, erklärt Stefan Reuter.

 

Dazu hat Holzhauser einiges umgestellt – beispielsweise seine Ernährung, sagt sein Berater Alexander Sperr. Dadurch habe er seit Herbst bereits vier Kilo abgenommen. „Jetzt sieht er aus wie ein richtiger Profi.“ Geändert hat sich laut Sperr zudem seine Einstellung. Früher habe sie zu 95 Prozent gestimmt – und heute sind es hundert Prozent“, sagt er. Auch Reuter meint, dass die Entwicklung bei Holzhauser „in die richtige Richtung zeigt.“

Die alten 95 Prozent haben ja auch nicht gereicht, auch nicht dafür, um im österreichischen U-21-Team zu bleiben. Im September wurde Holzhauser vom Verband suspendiert und seitdem nicht mehr berücksichtigt. Angeblich hat er den Zapfenstreich überzogen. Die genauen Gründe kennt Bobic nicht, doch dafür weiß er etwas anderes . „Das Talent ist bei ihm da, aber Talent alleine genügt nicht, um sich durchzusetzen“, sagt er. Und was wird aus Holzhauser? „Darüber werden wir uns Gedanken machen, wenn sich die Frage stellt“, sagt Sperr, der sich regelmäßig mit dem VfB austauscht. Nach dieser Saison endet die Vereinbarung mit Augsburg.