Ein schwerer Unfall am Mittwochabend im Stuttgarter Süden hat den Verkehr im Stadtbahnnetz aus dem Takt gebracht. Eine Autofahrerin kollidiert frontal mit einer Bahn und kommt schwer verletzt ins Krankenhaus.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Beim Zusammenstoß mit einer Stadtbahn hat eine Audi-Fahrerin aus dem Kreis Böblingen am Mittwoch gegen 17.50 Uhr schwere Verletzungen erlitten. Der Unfall ereignete sich in der Böblinger Straße, wo die 29-jährige Autofahrerin stadtauswärts unterwegs war. Warum ihr Wagen knapp 400 Meter vor dem Südheimer Platz nach rechts auf den Gleiskörper geriet, auf dem ihr gerade eine Stadtbahn der Linie U 21 entgegenkam, wird von der Polizei noch ermittelt.

 

Der 37-jährige Stadtbahnfahrer, der mit seiner Bahn zum Charlottenplatz in der Innenstadt unterwegs war, hatte keine Chance, den Unfall zu verhindern. Plötzlich geriet ein entgegenkommender Audi vor seine Front – und bohrte sich unter die gelbe Front des Zuges. Dabei entstand 58.000 Euro Schaden.

Drei Linien geraten aus dem Takt

Offenbar haben Passanten schlimmere Unfallfolgen verhindert. „Zeugen haben die Autofahrerin noch vor dem Eintreffen unserer Einsatzkräfte aus dem Wagen gerettet“, heißt es bei der Feuerwehr, „außerdem wurde mit einem Feuerlöscher der Brand eingedämmt, der gerade am Auto auszubrechen drohte.“ Die schwer verletzte Frau, bei der zunächst keine Papiere vorzufinden waren, wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Ermittlungen über die Unfallursache dauerten am Abend an. Wie es heißt, dürfte Eisglätte allerdings keine zentrale Rolle gespielt haben. Erst am Sonntag hatte es in Möhringen eine Kollision zwischen Auto und Stadtbahn gegeben.

Nach der Kollision musste der Schienenabschnitt zwischen den Haltestellen Heslach Vogelrain und Erwin-Schoettle-Platz gesperrt werden. Dadurch gerieten gleich drei Linien aus dem Takt: Neben der U 21 konnten auch die U 1 und U 14 nicht mehr ohne Ersatzverkehr bedient werden. Die Feuerwehr unterstützte die Mitarbeiter der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) bei der Bergung des Unfallwagens und der Räumung der Strecke. Der Zeitpunkt wurde immer wieder nach hinten verschoben, zuletzt hofften die SSB-Verantwortlichen auf 21.30 Uhr.