Schiebetüren statt Drehflügel: Weil es bei Wind immer wieder Probleme an den Eingängen der neuen Stadtbibliothek gab, soll zumindest der Haupteingang umgerüstet werden. Doch das ist längst nicht der letzte Posten in der Mängelliste.

Stuttgart - Die von diversen Bauproblemen geplagte Stadtbibliothek bekommt neue Eingangstüren. Darauf haben sich die beteiligten städtischen Ämter und die Bibliotheksleitung auf der Basis eines Fachgutachtens verständigt. „Der Gutachter empfiehlt eine Umrüstung der Drehflügeltüranlagen auf Schiebetüranlagen“, erklärte Gregor Gölz vom Hochbauamt nach der Sitzung.

 

Der Gutachter habe dargelegt, dass sich dadurch die Zeiten, in denen die Türen geöffnet sind, durch schnelleres Schließen und Öffnen verkürzten und Windböen keinem Besucher mehr die Türe aus der Hand reißen könnten. „Dadurch haben wir auch eine optimierte Sicherheit“, betont Gölz. Wie berichtet, hatte die Bibliothek vor allem bei starkem Wind damit zu kämpfen, dass die Eingangstüren häufig nicht schlossen oder öffneten, eine Besucherin wurde eingeklemmt und verletzte sich an der Hand. Seit einigen Wochen sind deshalb zwei der insgesamt vier Eingangstüren auf Handbetrieb umgestellt, was bei täglich 3000 bis 4000 Besuchern aber keine Dauerlösung ist, zumal sich die hohen Glastüren auch nur schwer öffnen lassen.

30.000 Euro pro Tür

Wegen der beträchtlichen Kosten von vom Hochbauamt grob geschätzten 30 000 Euro je Türe soll zunächst allerdings nur der Haupteingang zur Heilbronner/Türlenstraße hin umgerüstet werden, möglichst noch in diesem Jahr. „Dann wollen wir über den Winter Erfahrungen sammeln, wie es sich mit Bedienbarkeit und Zug verhält“, sagt Gölz.

Apropos Kosten: darüber, wer bezahlen muss, droht Streit. Das Hochbauamt will nicht auf den Kosten sitzen bleiben und deshalb die Sache juristisch prüfen lassen. „Es kommen die beteiligten Firmen oder das Architekturbüro in Frage, die Stadt hat ja ein Gebäude bestellt, das mit Türen versehen ist, die auch funktionieren“, so Gölz.

Beim Taubenproblem ist man weiter in Hab-Acht-Stellung: Ein Falkner ist zwar beauftragt, wegen seit kurzem plötzlich ausbleibender Tauben aber noch nicht in Aktion getreten. Ein weiteres Problem wird indes zügig beseitigt. Für Sehbehinderte, so Gölz, werden die Aufzüge umgehend mit Sprachansagen nachgerüstet.