In die Führungsetage der Uni Hohenheim scheint nach zwei missglückten Rektorfindungsrunden Ruhe einzukehren.

Stuttgart - In die Führungsetage der Uni Hohenheim scheint nach zwei missglückten Rektorfindungsrunden Ruhe einzukehren. Am Mittwoch hat der Senat die drei Prorektoren in ihrem Amt bestätigt – es sind auch die Wunschkandidaten des designierten Rektors Stephan Dabbert (53).

 

Michael Kruse (46) bleibt Prorektor für Lehre; der Professor für Saatgutwissenschaft und -technologie erhielt 20 Jastimmen, bei einer Enthaltung. Andreas Pyka (42) wird weiterhin als Prorektor für Internationalisierung amtieren; der Volks- und Betriebswirtschaftler mit Schwerpunkt Innovationsökonomik wurde mit 18 Jastimmen gewählt, bei zwei Neinstimmen und einer Enthaltung. Jochen Weiss (43) kümmert sich als Prorektor um die Forschung; der Professor für Technologie Funktioneller Lebensmittel wurde einstimmig bestätigt. Die Senatswahl muss noch durch den Unirat bestätigt werden. Dessen Votum ist für 13. März terminiert, gilt aber als Formsache.

Neuanfang des Rektorats

Somit scheint einem Neuanfang des Rektorats am 1. April nichts mehr entgegenzustehen, denn zu dem Führungsteam gehört neben dem künftigen Rektor Stephan Dabbert (Amtszeit sechs Jahre) und dem Prorektorentrio (Amtszeit drei Jahre) auch die Kanzlerin Julia Henke (46), die dann ihre achtjährige Amtszeit beginnen wird und den bisherigen Amtsinhaber Alfred Funk ablöst. Am 31. März endet auch die Amtszeit des langjährigen Rektors Hans-Peter Liebig. Der inzwischen 67-Jährige hatte sich wegen der Querelen um seine Nachfolge zweimal bereit erklärt, die Amtsgeschäfte weiterzuführen.

Rückhalt aus der Uni

Von einem Neustart des Rektorats kann man auch deshalb sprechen, weil die drei Prorektoren erst seit Oktober im Amt sind. Sie wurden im vergangenen Sommer noch auf Vorschlag des damals designierten Rektors Christoph Müller gewählt, der kurz vor seinem Amtsantritt wegen Differenzen über sein Gehalt überraschend zurückgetreten war. Dass sich die drei Prorektoren schon wenige Monate danach erneut zur Wahl stellen mussten, liegt an einer Gesetzesvorgabe. Demzufolge endet deren Amtszeit automatisch mit der des amtierenden Rektors – in diesem Fall Liebigs.

Nach der Wahl der Prorektoren gestern zeigte sich Liebig „froh, dass es jetzt in geordnete Bahnen geht“. Dann könne er Ende März aufhören – „wenn nichts mehr passiert bis dahin“, frotzelte er. Auch Stephan Dabbert sprach von einem „sehr guten Ergebnis für alle drei Kandidaten“ . Dies dokumentiere auch „einen sehr breiten Rückhalt“ aus der Uni. „Jetzt sind wir bereit für den Start am 1. April“, sagte Dabbert.