Der seit der Karwoche 2013 geschlossene Fernsehturm wird im Frühsommer 2015 wieder geöffnet. Die Stadt und der SWR teilen sich die Umbaukosten des Stuttgarter Fernsehturms in Höhe von 1,2 Millionen Euro. Danach soll der Turm die Brandschutzauflagen wieder erfüllen.

Stuttgart - Der Fernsehturm soll im Frühsommer 2015 wieder begehbar sein. Das gaben Oberbürgermeister Fritz Kuhn und SWR-Intendant Peter Boudgoust am Freitag bekannt. Der Turm war im März des vergangenen Jahres aus Brandschutzgründen gesperrt worden. Nun soll er sicherheitstechnisch nachgerüstet werden. Der Umbau werde rund 1,2 Millionen Euro kosten und könne zwölf bis maximal 17 Monate dauern.  Die Stadt und der Turmbetreiber, die SWR Media GmbH, tragen je die Hälfte der Kosten. Dem stimmte die beiden Aufsichtsräte der Betreiberfirma und des SWR am Freitag zu.

 

Die Umbaumaßnahmen erstrecken sich in erster Linie auf den Turmschaft. Ein fehlender Fluchtweg, der durch den Schaft sicher ins Freie führt, war der Grund, warum Oberbürgermeister  Kuhn den Turm am Gründonnerstag 2013 sperren ließ. Ein Gutachten hatte ergeben, dass es möglich ist, durch mehrere technische Änderungen den Schaft als Rettungsweg nutzbar zu machen. So sollen mögliche Zündquellen entfernt werden. Mit einer elektronischen Überwachung, besserer Ummantelung für die im Turm verlaufenden Kabel sowie mit Abschottungen, die das Aufsteigen des Rauches verhindern, soll der Turm wieder sicher genug werden.  

Das Gutachten hatte im vergangenen  Herbst vorgelegen, es wurde um weitere Details – wie den nun verbesserten Schutz für die Kabel –  ergänzt. In der Diskussion über die Kosten des Umbaus für eine von allen Seiten gewünschte Wiedereröffnung hatte der SWR stets betont, dass er als öffentlich-rechtlicher Sender kein Geld aus Rundfunkgebühren investieren darf.   Mit dem Turm erzielte die SWR Media GmbH  in guten Jahren einen Gewinn von rund 200 000 Euro aus Eintrittsgeldern, Pacht der Gastronomen und weiteren Gebühren. Als Voraussetzung für eine Wiedereröffnung war seitens des Senders immer angeführt worden, dass der Betrieb wirtschaftlich sein muss. Für den Turm, der auf städtischem Grund steht, zahlt der SWR jährlich einen Pachtzins in Höhe von 67 000 Euro. Auf diesen will die Stadt verzichten, bis ihr Teil an den Sanierungskosten bezahlt ist. Der SWR rechnet damit, dass ihm  bis zur Wiedereröffnung ein Einnahmenausfall von 2,1 Millionen entstehen wird. Daran beteiligt sich die Stadt nicht.

Der Fernsehturm war in den Jahren 2001 bis 2011 für insgesamt vier Millionen Euro brandschutztechnisch nachgerüstet worden. Die Arbeiten hatten sich auf den passiven Brandschutz im Korb konzentriert. So war unter anderem der gastronomische Betrieb umgebaut worden, um Brandgefahren auszuschließen.